Lieber Dr. AMAG
Die letzte Woche verbrachten wir in den Ferien und waren Skifahren. Während die Kinder beschäftigt waren, blätterte mein Mann das Handbuch unseres Autos durch und entdeckte die Seite mit den Reifendruckangaben. Muss jedes Mal vor dem Abfahren der Druck gemessen und angepasst werden? Wieso ist das wichtig? Unser Auto war zudem erst vor knapp einem Monat im Service – wird das nicht dort überprüft?
Liebe/r Fragesteller/in
Es ist gut, dass du nachfragst – deine Bedenken sind nicht unbegründet. Auf den Reifen lastet das gesamte Gewicht des Fahrzeuges. Verändert sich dieses Gewicht markant, wie wenn beispielsweise das Auto ausnahmsweise für die Fahrt der Familie in die Skiferien voll beladen ist, muss auch der Reifendruck angepasst werden. Beim Service bei deinem Markenpartner wird zwar der Reifendruck überprüft, jedoch nur auf die Standardeinstellung mit wenig Belastung angepasst – der richtige Reifendruck ist in der Verantwortung des Fahrzeuglenkers.
Ist der Reifendruck zu tief für die Belastung, die darauf liegt, dann nutzen die Reifen nicht nur viel schneller ab weil sie zu warm werden, du verbrauchst auch mehr Treibstoff als nötig. Im Extremfall kannst du das Fahrzeug nicht mehr so gut lenken oder gar einen Reifenschaden erleiden.
Ist im Gegenteil der Druck zu hoch, dann nutzen die Reifen nur in der Mitte übermässig und nicht gleichmässig ab. Zudem kann auch hier der Bremsweg verlängert werden, weil die Bodenhaftung weniger vorhanden ist.
Wie findest du also heraus, wie viel Druck die Reifen haben müssen? Allenfalls kannst du es im Boardcomputer nachschauen (unter «Service» – «Reifendruck»). Der Boardcomputer sagt dir entweder, wieviel Druck in den Reifen ist oder du kannst lediglich den Stand speichern. Das solltest du keinesfalls vor einer manuellen Überprüfung und Anpassung machen!
In diesem Fall, wie auch wenn du noch keinen Boardcomputer hast, findest du auf der Innenseite des Tankdeckels oder im Rahmen der Fahrer- oder Beifahrertüre eine kleine Tabelle. Dort steht der Reifendruck für ein leeres und ein vollbeladenes Auto, jeweils für die Vorder- und Hinterreifen. Sonst steht es zur Sicherheit, und wie dein Mann es entdeckt hat, im Handbuch.
Nun kannst du am Rand der Reifen ablesen, um welche genau es sich handelt und so entsprechend den Reifendruck beim Vorder- und Hinterrad anpassen. Sobald du ein Messgerät hast (Gibt es bei allen AMAG Betrieben oder Tankstellen) solltest du folgendes beachten:
- Die Reifen sollten kalt sein – also keine langen Strecken gefahren worden sein vorher. Andernfalls kann das die Messergebnisse beeinflussen
- Sobald beim Rad den Deckel vom Ventil genommen und den Aufsatz des Messgerätes draufdrückst, solltest du diesen gut festhalten – sonst kann es sein, dass der Druck es wegsprengt und dich womöglich im Gesicht trifft.
- Bei den meisten Messgeräten hat es einfache + und – Knöpfe um den Reifendruck (angegeben in Bar) zu erhöhen oder zu senken. Es genügt, nur kurz drauf zu drücken.
- Zeigt das Messgerät die gewünschte Anzahl Bar an, kann der Aufsatz wieder vom Ventil entfernt werden und der Deckel wieder drauf geschraubt. Wo möglich, kann jetzt der Reifendruckstand im Bordcomputer gespeichert werden.
Der Reifendruck liegt in der Eigenverantwortung des Fahrzeughalters. Er sollte also gelegentlich überprüft und angepasst werden. Spätestens vor und nach den nächsten Ferien.
Bei Fragen steht dir der AMAG Betrieb in deiner Nähe gerne zur Verfügung.
Ich wünsche dir gute und sichere Fahrt!
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Auf dem Blog der AMAG beantwortet «Dr. AMAG» Fragen rund ums Automobil. Beispielsweise von der Sitzpflege über den Transport von Haustieren bis hin zum Verhalten bei Pannen.
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