Am Freitag, 10. Mai 2019, lud die AMAG zu einer Premiere in die AMAG Autowelt Zürich in Dübendorf ein. Zum ersten Mal trafen nämlich der seit Ende März neu amtierende Präsident des Grasshopper Club Zürich Stephan Rietiker und FCZ Präsident Ancillo Canepa aufeinander. Kaum verwunderlich also, dass knapp 140 Gäste aus Politik und Wirtschaft bei dieser Ausgabe des AMAG Impuls Frühstücks dabei waren. Im spannenden Talk, welcher von Rainer Maria Salzgeber moderiert wurde, sprachen die beiden Präsidenten über Rolle und Anforderungen an einen Club-Präsidenten, Coaching und Teamspirit.
Nebst ihren Wappenfarben Blau-Weiss und der Tatsache, dass sich beide Zürcher Stadtclub nennen, haben die beiden Teams noch eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Fussballmannschaften blicken auf eine eher schlechte Saison zurück. (Nach dem Spiel vom letzten Sonntag ist nun auch klar, dass GCZ definitiv absteigen wird. Der letzte Abstieg des Schweizer Rekordmeisters liegt 70 Jahre zurück.)
Doch schon vor dem bestätigten Abstieg von GC sei für Stephan Rietiker klar gewesen, dass ein Umdenken stattfinden müsse. Die Mannschaft müsse auch in schwierigen Zeiten zusammenhalten und dies sei nur durch ein starkes WIR-Gefühl möglich. Ähnlich wie in einem Unternehmen müsse auch ein Club-Präsident wie eine Führungsperson handeln und verschiedene mögliche Szenarien durchspielen. Nur so könne man bei zukünftigen Ereignissen schnell und korrekt reagieren.
Darum wäre es für Stephan Rietiker umso wichtiger, das Tabuthema ‘Abstieg’ endlich zur Sprache zu bringen. Nur so setze man sich mit diesem Szenario auch wirklich auseinander, ergänzte er. Zudem gäbe es den Beteiligten auch eine gewisse Sicherheit, denn so wüssten sie, dass man sich auch bereits mit diesem möglichen Fall auseinandersetze.
Die Teamzusammenstellung als essentieller Erfolgsfaktor
Als Präsident müsse man zudem immer nach vorne schauen und offen kommunizieren, ergänzte Ancillo Canepa. Gleichzeitig verlange er aber auch Fairness von Seiten der Spieler. Am Ende läge es nicht nur an ein, zwei Spielern, wenn ein Match verloren wird, sondern an der gesamten Mannschaftsleistung.
Eine sinnvolle Teamzusammenstellung garantiere zwar noch keinen Sieg, aber sei dennoch ein essentieller Erfolgsfaktor, betonte Ancillo Canepa. Sei ein Trainer beispielsweise dafür bekannt, dass er den jüngeren Spielern keine Chance gäbe, eigne sich dieser nicht für eine Mannschaft, die vorwiegend aus jungen Spielern bestehe. Ähnlich sei dies bei einem Unternehmen. Auch dort sei unter anderem eine sinnvolle Zusammenstellung der Mitarbeitenden und der Teamgedanke erfolgsentscheidend.
Unternehmerische Grundsätze auch im Fussball
Auch Morten Hannesbo, CEO der AMAG Group AG, ist überzeugt, dass es einige Parallelen zwischen der Unternehmensführung und dem Führen eines Fussballclubs gäbe. Bei beiden würden Ziele definiert, bei beiden würden die Erfolge gefeiert und bei beiden seien diese auf die gute Zusammenarbeit vieler einzelner Personen zurückzuführen.
Für Stephan Rietiker und Ancillo Canepa ist klar, dass auch ein Fussballclub mit unternehmerischen Grundsätzen geführt werden müsse. Dabei dürfe aber die Abhängigkeit vom sportlichen Erfolg nicht ausser Acht gelassen werden. Denn die Ertragskraft eines Clubs hänge massiv von seinen Erfolgen ab. Zudem sei ein erfolgreicher Club viel attraktiver für mögliche Sponsoren.
Egal, ob in der Wirtschafts- oder Sportbranche, etwas haben beide gemeinsam, nur mit einer gewissen Stabilität und vorausschauendem Denken und Handeln sind die Weichen für eine sichere Zukunft richtig gestellt.