Vom 15. bis am 23. Juni findet die Tour de Suisse statt. Es handelt sich um das grösste Radrennen der Schweiz und gilt als eines der wichtigsten Etappenrennen nach der Tour de France, Giro d’Italia und Vuelta a Espagña. Die 147 Fahrer, aufgeteilt in 21 Teams, legen insgesamt 1’172.7 Kilometer und 18’994 Höhemeter zurück. Während 9 Tagen fahren sie die 9 Etappen durch 400 Schweizer Gemeinden. Um diese enorme Logistik zu bewältigen, die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten und gleichzeitig den Sponsoren eine Plattform zu bieten, unterstützt Europcar zusammen mit ŠKODA den Event seit über 15 Jahren. Dass ausgerechnet ŠKODA beim Radrennsport mitmischt kommt nicht von ungefähr. Die Erfinder von der tschechischen Marke, Václav Laurin und Václav Klement, waren ursprünglich Velomechaniker und Buchhändler (mehr dazu in diesem Blogartikel). Europcar, das zur AMAG Gruppe gehört, koordiniert übergreifend über 100 Autos für das Rennen. Dieses Jahr sind es 103 Neuwagen, die von der AMAG dafür extra importiert werden. Nach einer Woche Aufbereitung, den neun Tagen Rennen und nochmals einer Woche «Rückbau» kommen die noch praktisch neuen Fahrzeuge zu Europcar in die Flotte und werden weiter vermietet.
Jedem Fahrzeug der Tour de Suisse seine Aufgabe
Im Einsatz sind hauptsächlich ŠKODA Octavia, wobei auch VW Sharan, VW Crafter, oder Audi A3 Cabriolets im Einsatz sind. Die Neuwagen kommen alle nach Lupfig ins Fahrzeuglogistikzentrum. Dort warten sie aufgereiht darauf, vorbereitet zu werden. Praktisch jedes Fahrzeug wird mit insgesamt 4 Europcar-Klebern versehen. Auf die obere Länge der Frontscheibe kommt die Nummer des Fahrzeuges und deren Funktion «Direction», «Commissaire UCI», «Securité» oder «Organisation», um nur einige wenige zu nennen. Die beiden Audi A3 Cabriolets bekommen magnetische Drehlichter auf die Front und Rot-Kreuz-Kleber. Dies sind die «Service médical»-Fahrzeuge. Das Dach der Cabriolets bleibt meistens geöffnet – nur wenn es wirklich stark regnet, wird es geschlossen. Denn daraus müssen die Fahrer der Tour de Suisse während voller Fahrt bei Bedarf verarztet werden.
Drei Hupen für mehr Aufmerksamkeit
Eine Handvoll Autos bekommt einen roten Punkt auf die Windschutzscheibe. Dies bedeutet, dass die Fahrzeuge auf die Rennstrecke dürfen und offiziell berechtigt sind, im Rennen mitzufahren. Dazu gehören etwa das «Achtung Radrennen»-Auto, ein ŠKODA Octavia mit grossem Drehlicht auf dem Dach, welches die Tour des Suisse anführt, und der Besenwagen. Der VW T6 hat ein «Besenwagen»-Schild auf dem Dach und fährt ganz zuhinterst im Rennen. Er signalisiert den Streckenposten wie der Polizei oder Zivilschutz, dass das Rennen vorbei ist und sie ihre Posten verlassen können. Bei beiden Fahrzeugen wird extra eine spezielle Hupe mit Dreiklang eingebaut. Diese Hupe ist eigentlich in der Schweiz verboten, für dieses Rennen jedoch mit Sonderbewilligung möglich. Dazu werden die drei Hupen in der Front des Fahrzeuges eingebaut und an die Elektronik der herkömmlichen Hupe angeschlossen. So können sie nach der Tour de Suisse einfach wieder herausgenommen werden.
Als VIP mittendrin
Mit dem VW Sharan werden VIP-Fahrten gemacht. Die Sponsoren der Tour de Suisse können diese Autos «mieten» und Fahrten mit der Tour des Suisse an ihre Kunden verschenken. Gelenkt werden sie allesamt von ehemaligen Radrennfahrern: Oscar Camenzind, Beat Breu, Markus Zberg und viele mehr (siehe Bild). Diese kommentieren die ganze Etappe und geben spannende Hintergrundinformationen weiter, während ebenfalls im Fahrzeug die Funksprüche der Radiotour mitgehört werden können.
Die VW Crafter kommen beim Strecken Auf- und Abbau zum Einsatz. Die grossen Torbogen, Abschrankungen und weitere Streckenwerbung wird darin transportiert und jeden Morgen bei der Etappe aufgebaut und am Abend wieder abgeräumt – ein Knochenjob.
Vorbereitung ist die halbe Tour de Suisse
Bei einem Anlass wie der Tour de Suisse ist die Vorbereitung alles. Auf einer grossen Excel-Liste werden alle Fahrzeuge mit ihrer Nummer, dem Nummernschild, der Funktion und den Extras, die angebaut bzw. aufgeklebt werden müssen, erfasst. Exakt nach dieser Liste werden im Fahrzeuglogistikzentrum die Autos auf die Tour de Suisse vorbereitet. Selbst Ersatzfahrzeuge sind eingeplant. Nicht zu vergessen ist die Kiste voller Ersatzschlüssel, sollte einer verloren gehen. In der Woche vor dem Rennen werden die Fahrzeuge von ihren Fahrern abgeholt – am Sonntag nach der letzten Etappe der Tour de Suisse werden sie wieder zurückgebracht. Dies dauert nicht selten bis 23 Uhr abends.
In der darauffolgenden Woche werden sie im Fahrzeuglogistikzentrum wieder in den Ursprungszustand zurückgesetzt. Von Fahrern von Europcar werden sie schlussendlich abgeholt und zu einer Station in der Schweiz gebracht, wo sie vermietet werden.
Weitere Artikel zum Thema lesen
50 Jahre Partnerschaft zwischen AMAG und Swiss-Ski