Elektrofahrzeuge prägen vermehrt das Schweizer Strassenbild, doch das Thema Elektromobilität/ E-Mobilität ist immer noch mit vielen Mythen und Vorurteilen behaftet, die oft auf veralteten oder falschen Informationen beruhen. Wir räumen auf mit diesen Falschinformationen und widerlegen die sechs gängigsten Mythen.
Mythos 1: Elektroautos sind teuer
Dieser Mythos stimmt nur teilweise. Elektroautos sind zwar in der Anschaffung teurer als vergleichbare Verbrenner, aber dafür günstiger im Unterhalt, im Verbrauch und in der Wartung. Zudem sinken die Preise der Batterien stetig, was die Anschaffungskosten senkt. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts aus dem Jahr 2023 erreichen Elektroautos der Mittelklasse bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit mit Mittelklasse-Verbrennern. Nutzer und Nutzerinnen von Elektrofahrzeugen, die ihr Auto mit selbst produziertem Photovoltaikstrom laden, sparen zusätzlich Geld.
Mythos 2: Elektroautos haben zu geringe Reichweiten
Dieser Mythos ist ebenfalls überholt. Die meisten Elektroautos haben heute eine Reichweite von über 300 Kilometern, was für den durchschnittlichen Fahrbedarf mehr als ausreichend ist. Zudem steigt die Reichweite mit jeder neuen Generation von Batterien und Fahrzeugen. Die neuste Generation der E-Autos, wie der ID.4 von Volkswagen, erreicht sogar Reichweiten von bis zu 520 Kilometern.
Mythos 3: Elektroautos sind nicht nachhaltig
Dieser Mythos ist falsch. Elektroautos haben eine deutlich bessere Ökobilanz als Verbrenner, sowohl in Bezug auf den CO2-Ausstoss als auch auf den Ressourcenverbrauch. Gemäss dem Touring Club Schweiz produziert ein durchschnittliches Elektroauto bei einer angenommenen Lebensfahrleistung von 200’000 Kilometern rund 30 Tonnen an Treibhausgasen. Ein Benziner kommt, von der Produktion bis zur Entsorgung, auf mehr als doppelt so hohe Emissionen. Insbesondere in der Schweiz stammt der Strom aus emissionsarmer Produktion, wie etwa Wasser- und Kernkraftwerken, was die CO2-Bilnaz von E-Autos deutlich erhöht. Noch nachhaltiger wird es mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach.
Mythos 4: Elektroautos haben zu lange Ladezeiten
Dieser Mythos ist irreführend. Das Laden eines Elektroautos kann nicht mit dem Tanken eines Verbrenners verglichen werden, da das Elektroauto meistens geladen wird, wenn es ohnehin längere Zeit steht, z.B. zu Hause oder am Arbeitsplatz. Doch wie lange dauert es effektiv ein Elektroauto aufzuladen? An einer Schnellladestation kann das Elektroauto für eine Strecke von 100 Kilometern in ca. 10 Minuten geladen werden, was für längere Fahrten ausreicht.
Mythos 5: Elektroautos haben nicht genügend öffentliche Ladestationen
Auch dieser Mythos ist unbegründet. Die Anzahl der öffentlichen und teilöffentlichen Ladepunkte in der Schweiz ist in den letzten Jahren stark gestiegen und liegt aktuell bei rund 9100. Zudem gibt es verschiedene Anbieter und Initiativen, die den Ausbau des Ladenetzes fördern und vereinfachen. Auch die AMAG Gruppe installiert an vielen ihrer Standorte Schnellladestationen, die auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden die meisten Elektroautos sowieso in der eigenen Garage aufgeladen, oder auf dem Geschäftsparkplatz.
Mythos 6: Elektroautos sind unausgereift, unzuverlässig und gefährlich
Dieser Mythos ist unbewiesen. Elektroautos sind technisch ausgereift und zuverlässig, was sich in den langen Garantien der Hersteller widerspiegelt. Die Sicherheit der Elektroautos ist mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar höher als die der Verbrenner, da sie weniger anfällig für Brände, Explosionen oder andere Schäden sind. Auch Crashtests belegen die hohen Sicherheitsstandards von Elektroautos.