Eine Stadt ohne Staus, Verkehrschaos, Luftverschmutzung und Lärm. Dies ist das Ziel der urbanen Mobilitätswende, einem Umdenken in der städtischen Mobilitätsplanung. Welche Mobilitätsformen dazu gefördert werden müssen und wo die Schwierigkeiten und Chancen liegen, lesen Sie in diesem Artikel.
Wie können wir uns in den Städten nachhaltiger und effizienter fortbewegen? Diese Frage steht im Zentrum der urbanen Mobilitätswende, einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umdenken, das die negativen Folgen des motorisierten Individualverkehrs, wie Staus, Lärm, Unfälle und CO2-Emissionen, reduzieren will. Zu den neuen Mobilitätsformen, die Abhilfe versprechen, zählen Carsharing-Angebote, Fahrzeuge mit Elektroantrieb, E-Bikes, autonome Systeme und innovative Last-Mile-Dienstleistungen. Die Mobilitätswende erfordert dabei eine ganzheitliche Betrachtung des Verkehrssystems, die Einbeziehung aller Verkehrsteilnehmer und die Schaffung von Anreizen für nachhaltige Mobilitätslösungen.
Carsharing: Gemeinsam fahren, Ressourcen schonen
Carsharing ist mehr als nur eine alternative Form der Autonutzung; es ist ein Paradigmenwechsel im persönlichen Verkehrsverhalten. Indem Menschen Fahrzeuge teilen, wird nicht nur die Anzahl der Autos auf den Strassen verringert, sondern auch das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Mobilitätsressourcen geschärft. Carsharing-Angebote fördern die Vernetzung innerhalb der Gemeinschaft und unterstützen eine flexible, bedarfsorientierte Mobilität. Zudem sind die meisten Carsharing-Fahrzeuge emissionsarm oder elektrisch, was die Umwelt schont. Auch Europcar on Demand, das Carsharing-Angebot der AMAG Gruppe, setzt vermehrt auf Elektromobilität: so stehen den Kundinnen und Kunden die vollelektrischen VW ID.3 oder Cupra Born zur Verfügung.
Ein wichtiger Punkt, der nicht zu vernachlässigen ist: die Stadtplanung. Insbesondere in Ortschaften, die sich ihr mittelalterliches Stadtbild erhalten haben, ist der Raum für Carsharing-Parkplätze rar. Umso wichtiger ist es bei der Neugestaltung von Quartieren, diesen Bedürfnissen entgegenzukommen und für die Mobilität der Zukunft zu planen.
Elektromobilität: Der Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge
Die Elektromobilität steht im Zentrum der Bemühungen um eine saubere, geräuscharme und effiziente Fortbewegung in der Stadt. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Weiterentwicklung der Batterietechnologie werden Elektrofahrzeuge zunehmend zu einer praktikablen Alternative zu Autos mit herkömmlichem Antrieb. Ohne Zweifel ist die Elektromobilität ein wesentlicher Baustein für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors und trägt massgeblich zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei. Essenziell für den erfolgreichen Ausbau der Elektromobilität ist aber ein breites Netz an Ladepunkten, da insbesondere Mieterinnen und Mieter oft keine Möglichkeit haben, ihr Fahrzeug zu Hause zu laden. Aus diesem Grund baut die AMAG Parking AG konsequent ihre Parkhäuser zu Ladehäusern um. So wurden im Jahr 2022 in Zürich rund 140 Ladestationen in den Parkhäusern Utoquai, Messe und Kongresshaus installiert, 2024 kamen 17 weitere Ladestationen im Parkhaus Opéra dazu.
E-Bikes und Elektrokleinstfahrzeuge: Flexibilität und Effizienz im Stadtverkehr
E-Bikes und Elektrokleinstfahrzeuge erobern zurzeit die Städte. Ihr Erfolg liegt auf der Hand, denn insbesondere auf kurzen Strecken ist man mit dem Fahrrad oft deutlich schneller am Ziel als mit dem Auto. Fahrräder verursachen keine Staus, sind leise und produzieren keine CO2-Emissionen, somit sind sie die perfekte Ergänzung zum Auto und öffentlichen Verkehr. Auch die Städte haben die Zeichen der Zeit erkannt und geben vermehrt den Bau von Fahrradwegen in Auftrag, welche auch das Risiko für Unfälle deutlich reduzieren. Die perfekte Zwischenstufe zwischen dem E-Bike und einem E-Auto sind Elektrokleinstfahrzeuge wie der Microlino. Klein und wendig passt er in jeder Parklücke und auch die Reichweite von rund 180 Kilometern ist mehr als ausreichend für den urbanen Verkehr.
Autonome Fahrzeuge: Die Zukunft des selbstständigen Fahrens
Autonome Fahrzeuge haben das Potential, die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, grundlegend zu verändern. Durch eine flächendeckende Verbreitung wird es möglich, die Effizienz des Verkehrssystems zu steigern, die Sicherheit zu erhöhen und den Komfort für die Nutzer zu verbessern. Die Integration autonomer Fahrzeuge in das urbane Mobilitätsnetz erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Regulierung von Seiten der Behörden. Während vollständig autonome Fahrzeuge, die sich in einer Stadt frei bewegen können, noch reine Konzepte sind, ist es vorstellbar, dass noch in diesem Jahrzehnt autonome Systeme auf vorher festgelegten Strecken unterwegs sein werden. Erfolgsversprechende Pilotprojekte in Europa werden beispielsweise von VW MOIA und Holo getestet.
Last Mile Dienstleistungen: Die letzte Meile effizient gestalten
Die Optimierung der letzten Meile ist entscheidend für die Effizienz des städtischen Verkehrs. Insbesondere in der heutigen Zeit, in der erwartet wird, dass ein bestelltes Paket schon am nächsten Tag vor der Haustür steht, braucht es innovative Lösungen. Last-Mile-Dienstleistungen, wie autonome Lieferfahrzeuge (eines Tages sogar Roboter) oder Mikro-Depots, können dazu beitragen, die Belastung durch den Lieferverkehr zu verringern und die Zustellung von Waren zu beschleunigen. Zudem ermöglichen sie eine effiziente und umweltfreundliche Fortbewegung auf der letzten Strecke vom Verkehrsknotenpunkt zum Zielort. Diese Dienstleistungen sind ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Stadtlogistik und tragen dazu bei, die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen.
Handlungsbedarf: Was muss getan werden, damit sich die urbane Mobilität weiterentwickelt?
Die Realisierung der Mobilitätswende, insbesondere im städtischen Raum, ist eine komplexe Aufgabe, die das Engagement aller gesellschaftlichen Akteure erfordert. Politische Entscheidungsträger müssen die notwendigen rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen schaffen, Unternehmen müssen in nachhaltige Technologien investieren und die Bürgerinnen und Bürger müssen bereit sein, neue Mobilitätsformen anzunehmen. Bildung, Aufklärung und finanzielle Anreize spielen eine entscheidende Rolle, um ein Bewusstsein für die Vorteile einer nachhaltigen Mobilität zu schaffen und den Verkehr im urbanen Raum zu transformieren.