AMAG Frauenpower – Angela, Kämpferin und Motorsportfan
Angela Koch gibt Vollgas – sei es im Job oder privat. So oder so trifft man die energiegeladene Frau häufig auf der Rennstrecke an. Zielstrebig wie sie ist, lässt sie sich nicht so schnell unterkriegen und zieht ihr Ding durch. Wie sie das schafft? Wir haben uns inspirieren lassen.
Angela, was ist deine Aufgabe bei AMAG First?
Die AMAG First vertreibt Porsche an sechs Standorten in der Schweiz. Ich arbeite im Porsche Zentrum Zürich Schlieren als Assistant Managing Director und bin für den Motorsport zuständig. Porsche bietet seiner Kundschaft ein «Introduction to Race Track»-Programm an. Das heisst, Kundinnen und Kunden können in einem sicheren Rahmen mit ihrem eigenen Porsche auf einer Rennstrecke fahren. Bei diesen Veranstaltungen bin ich der Dreh- und Angelpunkt für unsere Kunden: Ich bin für das Administrative zuständig, organisiere Hotels, Restaurants und die Programme für die Teilnehmenden. Zudem bin ich vor Ort bei jedem Lauf dabei, fahre in den Autos mit und gebe den Fahrerinnen und Fahrern als Coach Tipps – beispielsweise wie die Ideallinie gefahren wird oder wo der optimale Bremspunkt ist. Die Atmosphäre inmitten der anderen Rennteams und die Erfahrung auf der Rennstrecke ist für die Teilnehmenden jeweils ein einmaliges Erlebnis.
Wie ist dein Werdegang?
Ich habe 2012 im Porsche Zentrum Schlieren angefangen, das zu diesem Zeitpunkt gerade eröffnet wurde. Zuerst war ich in der Administration tätig und konnte später bereits mit dem Porsche Zentrum Zürich mit auf die Rennstrecke, da ich auch privat viel auf der Rennstrecke unterwegs bin. 2019 wurde ich dann die Assistentin von Adriano Rossi, Managing Director AMAG First.
Was macht dich als Person aus?
Ich interessiere mich sehr für Motorsport und bin seit 2014 regelmässig auf der Rennstrecke anzutreffen. Ich bin jeweils mit meinem Mann mit zwei Fahrzeugen auf dem Anhänger zu den Rennstrecken im Ausland gefahren und habe zwischen 13 und 17 Track Days pro Jahr gemacht, also freies Fahren auf der Rennstrecke. Letztes Jahr habe ich meine erste Rennserie bestritten. Auf der Rennstrecke bin ich in meinem Element. Ich konnte also meine Leidenschaft zum Beruf machen. Ich liebe es, den Menschen meine Erfahrungen weiterzugeben.
Wie würdest du die AMAG als Arbeitgeberin beschreiben?
Ich empfinde die AMAG als gute Arbeitgeberin. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, die Zusammenarbeit ist locker und familiär. Neue Ideen finden Gehör und in einem so grossen Unternehmen kann natürlich viel bewegt werden – anders als vielleicht in einem Kleinbetrieb.
Die AMAG und gerade auch der Motorsport sind sehr männerdominiert. Ist das für dich ein Vor- oder ein Nachteil?
Es kann beides sein. In einer männerdominierten Umgebung muss man sich als Frau sicher erstmal beweisen. Grundsätzlich habe ich da aber gar keine schlechten Erfahrungen gemacht. Meine Ratschläge werden angenommen und die Kundinnen und Kunden kommen auf mich zu und fragen mich nach Tipps für die Rennstrecke. Auch sonst im Alltag hatte ich keine negativen Erlebnisse.
Wer hat dich inspiriert in deinem Leben?
Mein Ehemann, der mich mit seiner Begeisterung für den Motorsport angesteckt hat. Auch die zwei bisherigen Jahre mit meinem Vorgesetzten Adriano Rossi waren sehr inspirierend und lehrreich.
Was zeichnet dich im Berufsleben aus?
Ich fühle mich verbunden mit dem Geschäft, bin ehrgeizig und gehe die Extrameile. Ich vernetze mich gerne mit anderen Leuten. Ich habe ein offenes Ohr und versuche zu helfen, wo ich kann. Zudem setze ich gerne neue Ideen um. Beispielsweise habe ich den «Ladys Day» ins Leben gerufen – ein Tag auf der Rennstrecke nur für Porsche-Fahrerinnen. Weil Motorsport sehr männerdominiert ist, haben Frauen oft Hemmungen, selbst auf der Rennstrecke zu fahren. Der Event hat sich inzwischen etabliert und stösst auf grossen Anklang. Es ist jeweils eine super Stimmung und ein Plausch, weil die Frauen unter sich sind.
Wie kommst du deinen Zielen näher?
Ich bleibe hartnäckig und gebe stehe für meine Überzeugungen ein. Wie in einem Rennen auch muss man im Berufsleben stets dranbleiben, wenn man schnell sein und mithalten will.
Wie gehst du mit Rückschlägen um?
Als Perfektionistin habe ich manchmal damit zu kämpfen, wenn etwas nicht funktioniert. Ich versuche aber, mich immer wieder aufzuraffen, aus Fehlern und Rückschlägen zu lernen und weiterzumachen.
Welches Ereignis in deinem Leben hat dich geprägt?
Ich musste früh im Leben auf eigenen Beinen stehen, das war sicher prägend für mich. Einerseits hilft mir diese Erfahrung, Dinge allein anzupacken. Andererseits muss ich mir manchmal bewusst machen, dass es auch gut sein kann, Hilfe anzunehmen.
Was gibt es noch in deinem Leben ausser Motorsport?
Ich mache gerne Sport, zum Beispiel joggen oder Tennis und bin unterwegs mit Freunden. Früher habe ich Unihockey gespielt, aus dem Team ist eine tolle Gemeinschaft entstanden und wir treffen uns immer noch regelmässig und gehen zum Beispiel gemeinsam essen.
Man könnte über dich sagen, dass du immer Vollgas gibst. Stimmt das?
Ja, grundsätzlich schon. Ich bin sehr gerne unterwegs, auf der Rennstrecke, aber auch auf Reisen. Ich liebe das Meer! Entspannen, Abschalten und zur Ruhe kommen ist aber auch kein Problem für mich.
Steckbrief Angela Koch
Jobtitel Büro: Assistant Managing Director und Motorsport
Jobtitel privat: Kämpferin
Motto: I’m awake and I’m alive
Idol: Ayrton Senna (Formel-1-Legende)
Traumberuf als Kind: Tierärztin
Eine Stärke: Ich bin ein Team-Player
Eine Schwäche: Ich habe manchmal Selbstzweifel
Lieblingsbeschäftigung: Auf der Rennstrecke meine Runden fahren und den Sommer geniessen
Nadia Brülisauer
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#powerwoman! :-)