Die AMAG auf dem Weg zu nachhaltiger individueller Mobilität
Das Corona-Virus und der weltweite Chipmangel stellten im vergangenen Jahr auch Herausforderungen für die AMAG und ihre Marken dar. Dennoch konnte die AMAG wichtige Weichen für die Zukunft in Sachen Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Customer Convenience und Elektromobilität stellen. Wir blicken zurück.
Vor Jahresfrist war die Hoffnung berechtigt, dass sich das Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr wieder merklich erholen würde. Doch heute ist klar, dass dem nicht so war. Das Corona-Virus hat die Welt während der letzten zwölf Monate weiter beschäftigt und die damit verbundenen Auswirkungen haben den Welthandel geprägt. Die «Chipkrise» hat ganze Wirtschaftssektoren getroffen, so auch die weltweite Automobilproduktion. Der Schweizer Automarkt hat zwar wieder ein wenig zugelegt, liegt jedoch weiterhin deutlich unter einem «normalen» Autojahr.
Dennoch konnten die «AMAG Marken» Volkswagen, Audi, SEAT, ŠKODA, CUPRA und VW Nutzfahrzeuge noch einmal leicht zulegen und erreichten einen Marktanteil von 31,2%. Audi und SEAT/CUPRA konnten erheblich in der Gunst von Frau und Herr Schweizer zulegen und ŠKODA hat mit dem ENYAQ das «Lieblingsauto der Schweiz» im Angebot. Volkswagen bleibt weiterhin die Nummer 1 im Markt. Zudem wurden 2021 fast 10’000 rein elektrische Fahrzeuge der «AMAG Marken» zugelassen, was eine Verdreifachung gegenüber 2020 und die Spitzenposition für die Marken des Volkswagen Konzerns bedeutet.
Die AMAG Gruppe blickt auf ein schwieriges, aber letztlich gutes Jahr 2021 zurück. Helmut Ruhl, CEO AMAG Group AG: «Ich durfte Anfang 2021 die Führung der AMAG in einer herausfordernden Zeit übernehmen und entsprechend stolz bin ich, dass wir als Gruppe 2021 sehr gut gearbeitet haben. Ein herzliches Dankeschön an unsere Kundinnen und Kunden für das Verständnis, dass die Pandemie teilweise auch Auswirkungen auf die Liefertermine unserer Fahrzeuge hatte.»
Aktuell arbeiten rund 6500 Mitarbeitende in der AMAG Gruppe. Davon sind rund 740 Lernende.
Ein kurzer Überblick über die Tätigkeiten der AMAG im Jahr 2021:
Die Automobilbranche befindet sich im Wandel. Neue Technologien und neue Nutzungsmodelle sind heute Alltag. Deshalb hat die AMAG eigene Garagengruppe im letzten Jahr sowohl weiter in die Digitalisierung als auch in die eigenen Standorte investiert.
Näher an den Kundinnen und Kunden
Es konnten Garagenbetriebe in der Nordwestschweiz, Noranco, Mendrisio und Biel übernommen und eröffnet werden. In Wettswil ZH nahm das erste eigenständige Carosserie- und Lack-Center seinen Betrieb auf. Gleichzeitig kann die Kundschaft heute online Fahrzeuge kaufen, verkaufen oder abonnieren, Termine vereinbaren oder Schadenfälle melden.
Die AMAG First AG hat für Porsche am Standort Riesbach nach einem grösseren Umbau das erste Porsche Studio der Schweiz eröffnet. Ein komplett neues Storekonzept, das nicht nur Verkaufsraum, sondern noch viel mehr Begegnungszone für Porsche Fans ist. Zudem hat die AMAG First in der zweiten Jahreshälfte auch einen Porsche E-Pop-up-Store in Zürich betrieben. Und der Standort Schlieren ist seit dem 1. Januar 2022 ein exklusives Porsche Zentrum.
Die AMAG Leasing AG konnte das Neufinanzierungsvolumen gegenüber Vorjahr um 6 Prozent steigern. Im September konnte die AMAG Leasing AG erfolgreich einen Green Bond über 175 Mio. Franken sowie kurz darauf ein neues Finanzprodukt mit dem Auto Covered Bond über 260 Mio. Franken platzieren und damit die Voraussetzung für die weitere Entwicklung des Geschäfts schaffen. Die Investoren der AMAG Leasing AG unterstützen erfreulicherweise die Transformation der Gruppe zur führenden Anbieterin nachhaltiger individueller Mobilität.
Auch 2021 war für die Reisebranche ein schlechtes Jahr, die Unsicherheiten und immer wieder wechselnde Einreisebestimmungen hielten viele Menschen vom Reisen ab. Das merkte die Mietwagenbranche weltweit ebenfalls. Auch die AMAG Services AG mit Europcar wurde davon nicht verschont. Doch konnte Europcar in der Schweiz in der zweiten Jahreshälfte deutlich zulegen und das lokale Geschäft bewegt sich wieder auf Vor-Corona-Niveau. Europcar als Nummer eins im Markt hat trotz den aktuellen Branchenherausforderungen konsequent investiert und mit über 200 BEV (vollelektrische Fahrzeuge) im Angebot die grösste E-Mietwagenflotte der Schweiz.
Die AMAG Services AG lanciert 2022 ein neues Angebot für Elektroauto-Interessierte. Wer bei Europcar langfristig ein Elektroauto mietet, erhält pro Mietmonat das Recht, während drei Tagen einen Verbrenner zu fahren, die beispielsweise kumuliert für den Sommerurlaub genutzt werden können.
Damit die Elektromobilität Erfolg haben wird, muss sie so bequem und einfach sein wie das bekannte Angebot. Darum entwickelt die AMAG Gruppe ihre Angebote weiter.
Clyde ist als Abo-Angebot 2019 lanciert worden und hat sich seither sehr erfreulich entwickelt. Allein im Jahr 2021 hat das Fahrzeugvolumen um 150 Prozent zugenommen. Nun tritt Clyde in eine neue Phase. 2022 beginnt die Transformation zum rein elektrischen Mobilitätsökosystem. Neben den bekannten Vorteilen des Clyde-Angebots wie verschiedene Laufzeiten, verschiedene Kilometer-Pakete und Inklusivleistungen wie Versicherung, Steuern, Service, Reifen oder die Lieferung des Fahrzeugs innerhalb von zehn Tagen – inklusive Heimlieferung – wird das Markenportfolio um weitere BEV-Marken erweitert. Zudem enthält das E-Auto-Abo nun auch eine Ladeflatrate. Mit der Ladekarte kann in der Schweiz und in ganz Europa unbegrenzt und ohne Zusatzkosten geladen werden. Clyde perfektioniert somit die Idee eines Abos: sehr flexibel, volle Kostentransparenz und ohne Kostenrisiko – ein neues «Convenience-Angebot» der AMAG Gruppe. Zudem wird sich Clyde bis 2024 zu einem 100-Prozent-Elektromobilitätsanbieter entwickeln.
Volton: das entstehende Angebot für Geschäftskunden
Der Bedarf an nachhaltigen Lösungen steigt auch im Geschäftskundenbereich. Die AMAG Gruppe will dem gerecht werden und lanciert unter der neuen Marke Volton eine Komplettlösung aus einer Hand. Convenience für Geschäfts- und Flottenkunden, denen Volton eine umfassende Beratung hinsichtlich Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur, Finanzierung oder Fleet Management, inklusive Lade- und Abrechnungslösungen bieten wird. Geschäftskunden können komplette Infrastrukturen in Auftrag geben, einschliesslich Engineering/ Projektleitung. Das neue Geschäftsmodell wird derzeit in Pilotprojekten für die Markteinführung vorbereitet.
Seit Oktober ist Aquacar live und hat sich seitdem stets weiterentwickelt. Mit einem neuen Machine-Learning getriebenen Algorithmus bietet Aquacar als schweizweit erstes digitales Produkt einen kostenlosen Schätzpreis an, ohne persönliche Benutzerdaten zu fordern. Aquacar setzt den Fokus auf Usability und Convenience für den privaten Verkäufer. Dank einem von der AMAG Corporate Services AG eigenentwickelten Preismodell bietet Aquacar einen fairen, unabhängigen Preis. Diese objektive Preis-Range bietet einen neutralen Verhandlungsspielraum für Verkäufer und interessierte Händler.
Im vergangenen August hat die AMAG Gruppe ihre Klima- und Nachhaltigkeitsstrategie vorgestellt und aufgezeigt, welche Massnahmen bereits umgesetzt und geplant sind. Die AMAG Gruppe hat sich verpflichtet, bis 2025 als Unternehmen klimaneutral zu arbeiten. Zudem hat sie die Ambition, bis 2040 einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss Net Zero zu erreichen. Ein halbes Jahr später zeigt sich nun, dass die Umsetzung gemäss Plan läuft. Von den geplanten Photovoltaikanlagen konnten wie geplant die Standorte Wettswil, Basel und Winterthur bereits in Betrieb genommen werden. Das neu geschaffene Group Sustainability Board hat zudem den Ausbauplan bis 2025 beschleunigt – über 65’000 m2 PV-Anlagen sollen bis zur Mitte das Jahrzehnts gebaut werden, 30 Prozent mehr als im vergangenen Sommer kommuniziert.
Elektrifizierung der Dienst- und Einsatzwagen
Bei den Dienst- und Einsatzwagen betrug der Anteil an Plug-in-Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen per Ende 2021 56 Prozent. Zudem wurden im vergangenen Jahr 2805 Mitarbeitende in den Garagenbetrieben speziell auf Elektromobilität geschult.
AMAG Klimafonds
I Der neu geschaffene Klima- und Innovationsfonds der AMAG Gruppe ging im Oktober 2021 ein erstes Engagement ein und beteiligte sich am Schweizer ETH Spin-off Synhelion, das eine Technologie entwickelt hat, um die weltweiten CO2-Emissionen zu reduzieren, indem es in seinem Prozess mit Solarwärme «Solar Fuels» herstellt.
2022 wird die AMAG Gruppe auch eine langfristige Partnerschaft mit Climeworks eingehen. Climeworks, ein weiteres ETH Spin-off, hat eine Technologie zum CO2-Entzug aus der Luft entwickelt und eliminiert dieses langfristig durch die Einlagerung in Basaltgesteinsschichten.