Olivier Wittmann, Managing Director der AMAG Import AG, spricht im Interview über die neuen Entwicklungen, den Wandel der individuellen Mobilitätsbedürfnisse und darüber, wie sich die AMAG Import AG an der Gestaltung dieses Wandels beteiligt. Auch beleuchtet er die Wichtigkeit des Händlernetzes im Automobilverkauf und betont das erfreuliche Ergebnis der AMAG Marken im Händlerradar 2022 von «Auto & Wirtschaft».

Welche Rolle spielt das Händlernetz für die AMAG Import AG?

Der Automobilverkauf ohne Händlernetz ist für uns hier in der Schweiz nicht vorstellbar. Das Händlernetz spielt heute, aber auch in Zukunft eine wichtige Rolle für uns und es ist wichtig, dass wir die gute Beziehung zwischen dem Händlernetz und uns als Importeur weiterhin gut pflegen. Es ist eine Partnerschaft und deshalb müssen wir auf Augenhöhe kommunizieren.

Bei der AMAG Import AG und in jeder Markendivision arbeiten wir gemeinsam mit dem Handel daran, Kunden für unsere Marken zu gewinnen und wenn immer möglich auch langfristig für künftige Neuwagenkäufe zu binden. Damit dies gelingt, braucht es Kundennähe, schnelles, professionelles und lösungsorientiertes Handeln bei auftretenden Problemen und viel Wertschätzung und Pflege der Beziehung. Das kann man nur lokal über den Handel sicherstellen.

Olivier Wittmann, Managing Director AMAG Import AG

Die AMAG Marken haben beim Händlerradar 2022 von «Auto & Wirtschaft» sehr gut abgeschnitten. Wie beurteilst du dies?

Dies ist ein sehr erfreuliches Ergebnis! Vor allem rückblickend auf das letzte herausfordernde Jahr mit der Halbleiter-Thematik und den damit einhergehenden Lieferschwierigkeiten.

Beim Händlerradar holt sich ŠKODA den Thron nach drei Jahren wieder zurück! Das zeigt, dass wir die richtigen Massnahmen ergriffen haben. Durch die neue Einteilung der vier strategischen Gruppen gehört SEAT|CUPRA dieses Jahr zu den grossen Marken und konnte sich sogleich gegen ein starkes Feld an Mitbewerbern durchsetzen und hinter ŠKODA den 2. Platz einnehmen. Dazu einfach «Chapeau»! Das gute Abschneiden der Marke Volkswagen ist auch kein Selbstläufer. Seit 2019 hat sich VW stetig verbessert. Da steckt viel Engagement und Einsatz des Volkswagen-Import-Teams dahinter. Last but not least konnte sich Audi in der Kategorie «Premiummarken» bei der Gesamtzufriedenheit nun wieder deutlich steigern, was mich auch sehr freut!

Wo siehst du die konkreten Gründe für das gute Ergebnis? Wo schneiden die AMAG Marken besonders gut ab?

Bei Volkswagen wurden am besten die Schulungsangebote, die Produktinnovationen bei alternativen Antrieben, die Kompetenz des Aussendienstes, das Storekonzept und die Unterstützung bei den Gebrauchtwagen beurteilt.

Audi konnte sich in der Gesamtheit der Basis-, Trend- und Beziehungskriterien gegenüber dem Vorjahr steigern. Hervorzuheben ist dabei die Händlerzufriedenheit beim Image der Marke, bei der Attraktivität der Modellpalette, den werblichen Aktivitäten, aber auch beim Margen-/Bonussystem bei Neuwagen.

Bei ŠKODA sind für das gute Ergebnis einige Faktoren ausschlaggebend gewesen. Die Qualität und die Attraktivität der Modellpalette ist sicherlich einer davon. Und auch die Verkaufsförderungsaktionen von Seiten des Importeurs wurden vom Handel gut bewertet und geschätzt.

Bei unseren beiden iberischen Marken hat sich die neue Marke CUPRA gut im Markt seit 2018 etabliert. Sicher hat diese auch einen positiven Einfluss auf das gute Resultat in Bezug auf das Kriterium «Image der Marke». Die beiden Marken SEAT und CUPRA bieten für den Kunden ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Trotz des guten Abschneidens: Gibt es noch Verbesserungspotenzial?

Es gibt immer Verbesserungspotenzial. Es ist unser stetiges Ziel, uns in allen Aspekten immer zu verbessern und die partnerschaftliche Beziehung zu unseren Händlern weiter zu fördern. Bei den Produkthemen und der Liefertreue sind uns natürlich die Hände gebunden. Da haben wir keinen direkten Einfluss, stehen aber stets mit dem Werk in Kontakt, um auch diese Aspekte zu verbessern.

Bei der Garantieabwicklung von Neuwagen sehe ich beispielsweise Optimierungspotenzial. Hier sind wir aber vom Hersteller abhängig, denn dieser ist für die Garantie und deren Abwicklung zuständig. Eine transparente und proaktive Kommunikation mit dem Handel ist wichtig.

Beim Support bei technischen Problemen oder bei der Gewinnung und Bearbeitung von digitalen Kundenanfragen haben wir auch klar Verbesserungsmöglichkeiten und müssen intern nach Lösungen suchen.

Wie soll sich der Import weiterentwickeln, damit er auch in Zukunft erfolgreich ist?

Die Welt ist in Bewegung, die Erwartungen unserer Kunden und die Konsumgewohnheiten ändern sich rasant. Um unsere Position als Nummer 1 nachhaltig zu sichern und unseren Erfolg langfristig zu verankern, müssen wir vorausschauend handeln und uns auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Dies erfordert eine klar definierte Strategie, die auf allen Ebenen des Unternehmens eingesetzt und geteilt wird und die dann mit Disziplin und Beständigkeit umgesetzt wird. Die AMAG Import AG befindet sich bereits im Wandel! Neue Geschäftsfelder sind entstanden oder sind am Entstehen. Es gilt einerseits als First Mover neue Konzepte und Dienstleistungen zu entwickeln und andererseits auf die individuellen Mobilitätsbedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden einzugehen. Als Importeur der Marken des Volkswagenkonzerns in der Schweiz freuen wir uns sehr darauf, dass wir zur Gestaltung dieses Wandels beitragen können.

 

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