Seit 2012 verleiht die AMAG in Erinnerung an ihren Firmengründer Walter Haefner den Family Business Award an besonders unternehmerische und nachhaltige Familienunternehmen. Der Preis soll die Denk- und Wertehaltung sowie das Engagement von Familienunternehmen fördern sowie ihre Wichtigkeit für die Schweizer Wirtschaft unterstreichen.
Seit Beginn mit von der Partie und dabei unverändert, ist die Trophäe, welche das Gewinnerunternehmen jeweils erhält. Diese wird in der vonrickenbach.swiss ag gefertigt. Das 1910 gegründete Familienunternehmen war bis Ende 2018 unter dem Namen Möbelfabrik Muotathal bekannt und hat sich in den letzten Jahrzehnten einen Namen in der Massivholz-Verarbeitung gemacht und fertigt sowohl Einzelstücke als auch Serien an. Da sich die vonrickenbach.swiss ag ebenfalls durch eine nachhaltige Produktion auszeichnet, war es für die AMAG klar, dass sie die Trophäe herstellen. Doch von vorne.
Designwettbewerb als Ursprung
Das Design zum Award wurde an der Zürcher Hochschule der Künste im Zusammenhang eines Projektaufrufs, der von der AMAG und dem Swiss Economic Forum initiiert wurde, entwickelt. Die Studenten konnten ihre Skizzen einreichen, unter denen die Beste ausgesucht und anhand dieser die finale Trophäe erarbeitet wurde. Die einzige Vorgabe war, dass der Preis aus Holz gefertigt werden muss.
Als das definitive Design feststand, ging es auf die Suche nach einem passenden Hersteller. Dabei fiel die Wahl auf die vonrickenbach.swiss ag aus dem Muotathal (Schwyz). Thomas von Rickenbach, Inhaber und Geschäftsführer von der vonrickenbach.swiss ag, erinnert sich: «Als wir den Zuschlag erhalten haben, waren wir natürlich sehr erfreut. Vor allem da wir uns im Bereich Nachhaltigkeit sehr stark engagieren und der Family Business Award unter anderem genau dieses unternehmerische Handeln unterstützt und weiter fördern möchte.»
So wird das gesamte Restholz, welches bei der Produktion anfällt, weiterverarbeitet und versorgt durch das firmeneigene Fernwärmenetz über 220 Wohneinheiten und 22 Gewerbebetriebe mit Warmwasser. Dafür wären ansonsten rund 335’000 Liter Heizöl nötig.
Die Trophäe wird aus Schweizer Nussbaumholz hergestellt und ist einem Bergkristall nachempfunden. «Dieses Holz ist besonders edel und sehr hart», erklärt Thomas von Rickenbach. Ein besonderes Augenmerk muss bei der Produktherstellung auf die Holzstruktur gelegt werden. So eignet sich nicht jede Holzart für jedes Produkt. Einige sind zu weich und andere eher zu hart. «Zudem arbeitet das Holz auch nach der Fertigstellung weiter und kann sich über die Jahre hinweg leicht verformen. Diese Tatsache muss man bei der Planung und Produktion unbedingt berücksichtigen», erläutert Thomas von Rickenbach und ergänzt: «Die Herstellung erfolgt in reiner Handarbeit, denn keine Maschine kann die schmalen Zwischenräume herausfräsen ohne dass dabei Risse entstehen.»
Vielseitigkeit als entscheidender Erfolgsfaktor
Im 30-köpfigen Betrieb arbeiten mehrere Mitarbeitende an der Trophäenherstellung. «Mir ist es wichtig, dass nicht nur eine Person ein bestimmtes Produkt produzieren kann. So kann zum einen der Wissensverlust bei einem möglichen Abgang verhindert werden und zum anderen, was noch viel wichtiger ist, haben die Mitarbeitenden einen abwechslungsreicheren Arbeitsalltag», erklärt Thomas von Rickenbach und fügt an: «Die Trophäe wird zwar nur ein Mal pro Jahr hergestellt, aber dieses Vorgehen handhaben wir auch bei anderen Aufträgen so.»
Die Herstellung des Holzelements für die Trophäe dauert normalerweise rund einen Tag. Anschliessend wird es noch geölt, bevor es dann beim Steinmetz den Sockel erhält. Dieser graviert am Ende auch den jeweiligen Gewinner auf die Family Business Award Trophäe.
Auch in diesem Jahr wird ein Schweizer Familienunternehmen mit dem Family Business Award ausgezeichnet. «Die Trophäe dazu haben wir bereits fertiggestellt. Ich bin gespannt, wer sie in diesem Jahr mit nach Hause nimmt», meint Thomas von Rickenbach.
Weiterführende Links:
Unternehmerische Nachhaltigkeit bedeutet zukunftsorientiert sein