Wie lange fährst Du schon VW?
Seit ich 18 Jahre alt bin. Und mein erstes Auto war bereits ein VW Käfer.
Motoren übten schon früh eine grosse Faszination auf mich aus. Mit 14 schraubte ich bereits am Töffli rum. Dazu habe ich auch Fachliteratur gelesen und mir das so – wie man sagt – autodidaktisch beigebracht.

Was fasziniert Dich am VW Käfer?
Die einfache Art seiner Konstruktion, die einfache Technik und dass ich daran selber schrauben kann. Mit 17 ½ Jahren habe ich meinen ersten VW Käfer gekauft. Mein Vater musste damals sogar noch den Kaufvertrag mitunterschreiben, weil ich noch nicht volljährig war. Und seither schraube ich an Käfern.

Hast Du denn einen automobiltechnischen Berufshintergrund?
Nein, überhaupt nicht. Aber es macht mir Spass, ist Erholung vom Job und zudem kann ich das gemeinsam mit meinen Freunden machen. In den Anfängen hatte ich Freunde aus Autoberufen, die mir das eine oder andere beibrachten.

Ich fand, dass man mit solchen Autos Gleichgesinnte findet und verbindet. Deshalb bin ich Mitbegründer des Käferclubs Limmattal. Wir machen gemeinsam Ausfahrten, schrauben und pflegen Freundschaften – bei denen es nicht nur um Autos geht. Viele Mitglieder sind zwanzig oder mehr Jahre im Club und heute sind von einigen auch ihre Kinder selber aktiv und mit eigenen Autos dabei.

Was war Dein schönstes Erlebnis mit einem VW?
Das schönste Erlebnis gibt es nicht. Aber es war sicher sehr schön, Preise zu gewinnen wie zum Beispiel zwei Mal beim grossen Maikäfertreffen in Hannover.

Hast du dich auch schon richtig genervt?
Ja, wenn man an einem Motor arbeitet und es nicht funktioniert. Dann muss man es immer und immer wieder machen. Da neigt man dazu, die Geduld zu verlieren.

Hast Du auch ein anderes Auto als ein VW Käfer?
Ja, natürlich, ein für heutige Begriffe alltagstaugliches Auto, aktuell einen VW Tiguan. Zusätzlich habe ich nicht nur einen Käfer, sondern auch noch andere VW Oldtimer.

Welche wären das?
Mittlerweile habe ich auch beide «Karmänner» die es gab, den kleinen Typ 14 und den grossen Typ 34, in meiner Sammlung. Sie sind so spannend, weil die Menschen sie heute nicht mehr kennen. Da wird man hin und wieder gefragt, was denn das sei. Zudem wurde der grosse Karmann Ghia nicht sehr häufig produziert und hat deshalb auch einen gewissen Seltenheitswert.

Daniel Schaffner, Präsident Käferclub Limmattal, ist Fan der VW Käfer

Daniel Schaffner, Präsident Käferclub Limmattal

Wenn Du einen VW auswählen könntest aus der langen Geschichte, welchen hättest Du gerne?
Das ist schwierig. Es gäbe da einiges, was ich gerne hätte. Aber wenn, dann wäre es wohl der 73’er «Artz»-Käfer von vom VW Händler Nordstadt, Hannover, mit dem als Mittelmotor eingebauten Porsche 911 Treibwerk und 914 Fahrwerk.

Wieviel Zeit verbringst Du für und mit Deinem Käfer?
Das ist unterschiedlich. Mit Freunden zusammen haben wir eine Hobby-«Classic Garage», in der ich relativ häufig bin. Das sind schon mehrere Stunden pro Woche. Dabei schraube ich nicht nur an meinen Autos, sondern helfe auch gerne den anderen, die vielleicht noch nicht so viel Erfahrung haben. Grundsätzlich hilft bei uns jeder jedem.

Wir sprechen ja von alten Autos. Wie sieht es mit der Ersatzteilversorgung aus?
Die ist beim Käfer grundsätzlich noch sehr gut. Allerdings gibt es bei Autos aus den 50er Jahren immer weniger Blechteile in guter Qualität. Und auch bei den vielen Käferderivaten, wie dem Typ 3, den Karmann Ghia und solchen, von denen es nicht so viele gab, ist die Versorgung für spezifische Teile doch entsprechend schlechter. Das macht die Suche schwieriger und die Preise entsprechend hoch. Allgemeine technische Ersatz- und Verschleissteile wie Bremsanlagen, Motorenteile, Elektrik, etc. sind aber nach wie vor in guter Qualität lieferbar. Erfreulich ist, dass VW hier mit den Classic Parts auch wieder Ersatzteile in guter Qualität liefert.

Was empfiehlst Du einer Person, die neu in die Käferwelt kommt?
Nicht sofort «dreinschiessen» und das erstbeste Angebot zu kaufen. Besuche von Käfertreffen und die Beobachtung des Marktes lohnen sich sicher. Es hat immer wieder neue Angebote auf dem Markt. Zudem sollte die Person wissen, was sie will, denn die Käfer sind sehr unterschiedlich: Ein Brezelkäfer aus den frühen Fünfzigern ist zum Beispiel schon viel archaischer und «Oldtimer» als ein 1303 aus den siebziger Jahren. Erst dann lohnt sich eine gezielte Suche.

Auch eine Beratung kann nicht schaden. Dafür können Käferclubs sehr hilfreich sein. Denn man kann sehr schnell auf eine hübsch gemachte Rostlaube reinfallen.

Vielen Dank für das Gespräch.

 


Weitere Informationen zum VW auf www.mitfeiern.ch und www.kaeferclub.ch

Videos:

70 Jahre VW:  Die Käfer Karawane

Video Käferkult

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