Am Donnerstag, 22. März 2018, referierte Nationalrat Roger Köppel im Audi Center Zürich Altstetten über das Thema «Feindbild Autofahrer». Er stellte sich die Frage, ob denn Autofahrer im Vergleich zu Nicht-Autofahrern die schlechteren Menschen seien. In der heutigen Zeit sei dies ein sensibles Thema, denn dabei spielten viele Faktoren eine Rolle.
So würde die Umweltverschmutzung oft ausschliesslich mit dem CO2-Ausstoss von motorisierten Fahrzeugen in Verbindung gebracht. Auch bei Diskussionen über die zunehmende Lärmbelastung würde der Autofahrer als Verursacher angesehen. Gleichzeitig betonte Roger Köppel aber, dass knapp eine Viertelmillion der Arbeitsplätze in der Schweiz mit der Automobilindustrie zusammenhingen. Für ihn seien Autofahrer demnach definitiv nicht die schlechteren Menschen. Im Gegenteil garantierten und ermöglichten sie durch den Kauf von Fahrzeugen und deren Service eine Vielzahl an Arbeitsplätzen.
Aus diesem Grund müsse das Feindbild Autofahrer spezifizierter betrachtet werden. In der Bevölkerung würde es nicht per se als negativ angesehen. Dies bestätigten sowohl die Verkaufszahlen, als auch die Innovationskraft, die diese Branche besässe. Aber negative Berichterstattung und politische Diskussionen liessen motorisierte Fahrzeuge in einem schlechten Licht dastehen, führte Roger Köppel weiter aus.
Morten Hannesbo, CEO der AMAG Group AG, erläuterte in der anschliessenden Paneldiskussion unter der Moderation von Reto Brennwald, dass das schlechte Bild von Autofahrern ihren Ursprung in den 70er und 80er Jahren habe. Heute und auch in Zukunft sei das aber nicht mehr der Fall. Neue Fahrzeuge stellten die sauberste Alternative zum öffentlichen Verkehr dar. Natürlich immer in Abhängigkeit, woher z.B. bei einem Elektrofahrzeug der Strom stammte. Zudem habe der Dieselantrieb für Morten Hannesbo eine Zukunft, denn die neuen Euro 6d Motoren seien die bisher saubersten Motoren und verfügten im Vergleich zu den Elektrofahrzeugen aktuell über eine bessere Gesamtbilanz.
Für beide war aber klar, dass in Bezug auf das überlastete Strassennetz Lösungen gefunden werden müssten. Ansonsten existierte das Feindbild Autofahrer auch zukünftig in einigen Köpfen weiter. Eine durchdachte Strassenplanung für alle Verkehrsteilnehmer sei darum unerlässlich, betonte Roger Köppel zum Schluss.