Steckbrief
Name: Laurence Fruneau-Jenni
Stellenbezeichnung: Betriebsleiterin, Centre Occasions Crissier
Lebensmotto: Niemals aufgeben! Grosse Dinge brauchen Zeit
Vorbild: Meine Mutter. Eine grossartige Ärztin und hingebungsvolle Mutter
Von diesem Beruf habe ich als Kind geträumt: Garagistin oder Kampfpilotin
Liebste Hobbys: Reiten, Bootfahren, Schiessen
Laurence Fruneau – Jenni
Laurence, was machst du als Betriebsleiterin?
Ich bin die Dirigentin, die dafür sorgt, dass alle Mitarbeitenden unseren Kunden und Kundinnen ein herausragendes Erlebnis bieten. Ich bin auch der Coach, der das Team motiviert und unterstützt. Und als Mami bin ich jederzeit da und höre zu.
Wie bist du zu diesem Beruf gekommen?
Als Tochter eines Garagisten wollte ich immer schon in diesen Beruf. Aber mit 15 Jahren hat mein Vater mir gesagt, dass das keine Umgebung für eine Frau sei. Daher habe ich eine Lehre als Tierarztassistentin gemacht. Danach bin ich zum Grenzschutz und anschliessend in die Armee. Nach einem USA-Aufenthalt und einem Semester in Harvard habe ich die Hotelfachschule absolviert. Das öffnete mir die Türen zum Montreux Palace, wo ich als Rezeptionistin und Buchhalterin tätig war. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich mich in meinen Kindheitstraum gestürzt: das Automobilgeschäft. Meine Karriere bei der AMAG begann 2013 als Verkaufsberaterin für Škoda bei AMAG Rolle. Mit dem eidgenössischen Fachausweis in der Tasche wurde ich Škoda Markenverantwortliche. In meiner weiteren Laufbahn wurde ich MVR SEAT/CUPRA für den Hub Waadt, dann MVR Audi und VW-VT für den Hub Fribourg und schliesslich Leiterin des AOC Crissier.
Was ist das Wichtigste bei deiner Arbeit?
Die Liebe zu meiner Arbeit und die Kundenzufriedenheit. Als ich Verkaufsberaterin für Škoda und VW-NF bei der AMAG in Rolle war, kamen einmal Kunden, als wir gerade dabei waren, das Autohaus zu schliessen – an einem Samstagabend nach einer Ausstellung. Also habe ich meine Sachen wieder abgelegt und sie freundlich empfangen. Am nächsten Tag kamen sie zurück und fuhren einen Golf Probe. Sie waren unentschieden, auch ein Audi A1 war im Gespräch. Ich gab zu, dass auch mir der A1 gut gefiel, aber erklärte ihnen auch, dass der Golf die vernünftigere Wahl sei, denn sie hatten mir erzählt, dass sie zwei- bis dreimal im Monat nach Italien fuhren. Ich hatte Sorge, wenn sie den Audi nähmen, würden sie in ein paar Monaten zurückkehren und sagen, das Auto sei zu klein. Sie wussten meine ehrliche Beratung zu schätzen und es entstand ein Vertrauensverhältnis.
Als ich zu SEAT in Crissier wechselte, habe ich meine Kundinnen und Kunden nicht benachrichtigt, denn sie gehörten zur Datenbank der VW AMAG Etoy. Sie kamen in Etoy vorbei und fragten nach mir. Eines Abends sah ich mit Freude, wie sie in meinen SEAT Showroom bei der AMAG Crissier kamen. Die Frau sagte zu mir, ich würde mich sicher nicht an sie erinnern, aber ich hätte ihr in Rolle ein Auto verkauft. Doch tatsächlich erinnerte ich mich sogar sehr gut an sie und daran, dass sie die alten Walliser Nummernschilder von ihrem Vater hatte, die wir direkt an ihr Auto schrauben mussten, weil sie nicht in die Halterung passten. Ich fragte sie, was sie nun für ein Auto haben wolle, und sie antwortete: «Laurence, sagen Sie mir, was ich brauche.» Ich habe ihr einen SEAT Leon verkauft. Sie wollte ihn nicht einmal Probe fahren, so sehr vertraute sie mir. Ausserdem sagte sie: Egal, wohin ich ginge, sie würde mir folgen. Als ich nach Freiburg ging, kam sie selbstverständlich auch dorthin und kaufte einen Audi A3 bei mir. Endlich hatte sie ihren Audi.
Wenn man solche Rückmeldungen von Kundinnen bekommt, dann weiss man, dass man seine Arbeit gut gemacht hat. Wenn der Kunde ein Auto aufgrund der Empfehlung des Beraters kauft und nicht einfach nur, weil ihm das Modell gefällt, dann ist das Gold wert. Das ist das echte Kundenerlebnis, und das liebe ich am meisten.
Gibt es Menschen in deinem Leben, die dich inspiriert haben?
Mein Vater und mein ehemaliger Kommandant. Ich trat in die Fussstapfen meines Vaters. Er war Betriebsleiter eines Autohauses und beim Militär. Jetzt bin ich Betriebsleiterin einer Garage und Majorin in der Armee. Er war sehr streng mit mir. Er hat die Messlatte sehr hoch gelegt, aber dank ihm habe ich nie aufgegeben, bin immer wieder aufgestanden und war noch stärker. Der Stolz, den mein Vater in den Augen hat, wenn er mich anschaut, erfüllt mich mit Freude und gibt mir den Ansporn, noch mehr zu schaffen. Mein ehemaliger Kommandant in der Armee ist eine Person welche sehr gut reden und überzeugen kann. Er hat eine natürliche und wohlwollende Autorität. Mit ihm würde ich in den Krieg ziehen.
Wie erreichst du deine Ziele?
Ich gebe niemals auf. Alle Prüfungen des Lebens machen mich stärker. Ich lerne gern und entwickle mich weiter. Als ich in der Autobranche ankam, hatte ich nur ein einziges Ziel: mich weiterentwickeln und Betriebsleiterin werden. Und das habe ich geschafft. Von der Verkaufsberaterin zur Markenverantwortlichen – jetzt bin ich da, wo ich sein wollte. Jetzt möchte ich lernen und mich an meiner Arbeitsstelle weiterentwickeln, um in einigen Jahren einen grösseren Standort zu übernehmen.
Welche Erfahrungen hast du in einem eher männlich geprägten Sektor wie der AMAG gesammelt?
Bei der Armee habe ich gelernt, mich weiterzuentwickeln und mich in einem männlichen Umfeld durchzusetzen. Dennoch waren meine Anfänge in der Autobranche nicht einfach. Als Frauen müssen wir viel mehr tun, um uns zu behaupten, doch wenn man es einmal geschafft hat, ist einem der Respekt der Männer sicher. Die Kunden wissen es zu schätzen, mit einer Frau sprechen zu können. Und heute kauft nicht mehr der Mann das Auto. Die Frau entscheidet und weiss besser Bescheid, als man annehmen würde.
Wie gelingt es dir, einen Ausgleich zu deinem Arbeitsalltag zu schaffen?
Meine Tochter, mein Freund und meine Familie sind meine Kraft und mein Ausgleich. Wenn ich in den Ferien Zeit mit ihnen verbringe, dann kann ich regenerieren. Wenn ich meine Tochter habe, nutze ich die Zeit gerne, um etwas mit ihr zu unternehmen. Wir reiten oft zusammen aus, gehen klettern oder fahren im Sommer mit dem Boot auf den See. Mit meinem Freund gehe ich gerne auf den Schiessplatz und mit dem Boot auf den Genfersee.
Meine grösste Leidenschaft ist schon seit immer das Reiten. Hier habe ich lange Zeit auch Wettkämpfe bestritten. Auf dem Pferd vergesse ich alles und kann mich erholen. Ich reite Narco zwei- bis dreimal wöchentlich. Es gibt nichts Besseres nach einem langen Arbeitstag und es ist der beste Weg, um mit guter Laune nach Hause zu kommen.
Welche Ratschläge würdest du jemandem geben, die oder der denselben Werdegang wie du einschlagen möchte?
Nur zu! Du wirst deine Erfolgsgeschichte erleben …
Hayley van de Glind
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Dein Werdegang ist sehr inspirierend für die nächsten Generationen! Danke, dass du es mit uns teilst.