Leistungssport betreiben und gleichzeitig die berufliche Karriere vorantreiben? Das tönt für viele nicht vereinbar, doch zwei Lernende der AMAG haben bewiesen, dass es durchaus funktioniert. Neben ihrer Ausbildung gewannen sie dieses Jahr mit ihrer Mannschaft den Schweizer Meistertitel im Eishockey.
Leistungssportler sein und gleichzeitig eine Lehre abschliessen, kann man das überhaupt unter einen Hut bringen? Und wie! Siro Schwitter und Mario Stuker absolvieren beide ihre Ausbildung bei der AMAG Gruppe und trainieren gleichzeitig täglich für ihren grossen Traum: Eishockey-Profi zu werden.
Einen wichtigen Erfolg durften die beiden dieses Jahr schon feiern: Siro gewann mit der U20-Elit des EV Zug den Schweizer Meistertitel und Mario mit der U17-Elit der ZSC Lions. Wir haben bei den beiden nachgefragt wie ihr Alltag zwischen Ausbildung und Leistungssport aussieht und was für Parallelen sie zwischen diesen beiden Welten sehen.
Herzliche Gratulation zu eurem Sieg! Könnt ihr mir beschreiben, wie ihr euch gefühlt habt, als ihr den Pokal in den Händen halten durftet?
Siro: Es war einfach nur schön und eine Erinnerung fürs Leben. Ich durfte meinem älteren Bruder bei drei Juniorenmeistertiteln zuschauen und jetzt auf der anderen Seite zu stehen und den Pokal selbst zu gewinnen, war einfach grossartig.
Mario: Ja es war unglaublich. Als das Spiel fertig war, konnte ich es gar nicht realisieren, es war so ein gutes Gefühl und eine grosse Erleichterung. Wir haben für diesen Sieg die ganze Saison so hart trainiert und dass es sich am Ende dann ausgezahlt hat, ist einfach toll.
So eine sportliche Leistung kommt nicht von allein, sondern braucht viel hartes Training. Wie oft pro Woche steht ihr auf dem Eis?
Siro: Wir haben 1-2 Eistrainingseinheiten pro Tag und normalerweise zwei Spiele in der Woche.
Mario: Das ist immer etwas unterschiedlich, aber wenn wir am Freitag und Sonntag Spiele haben, dann stehe ich 7 bis 8 Mal auf dem Eis und gehe 6 Mal im Kraftraum trainieren.
Wie schafft ihr es eure Ausbildung und das Training unter einen Hut zu bringen?
Siro: Ich bin enorm dankbar für das Ausbildungskonzept des OYM College. Der flexible und perfekt geplante Stundenplan in den drei Schuljahren ermöglichten es mir eine Balance zwischen Ausbildung und Leistungssport zu finden. Natürlich gehört auch die AMAG dazu, welche mich in meinem momentanen Praktikumsjahr optimal unterstützt.
Mario: Am Anfang war es etwas schwierig und ich musste mich dran gewöhnen mit den Arbeitszeiten etc., aber mittlerweile ist es für mich kein Problem mehr. Hierbei muss ich aber auch dem Berufsbildner Team danken, die mich seit dem Beginn meiner Lehre unterstützt haben. Ohne sie wäre es definitiv nicht möglich, die Ausbildung und den Sport unter einen Hut zu bringen.
Siro, du hast bereits erwähnt, dass du Teil des OYM College bist. Kannst du mir beschreiben, wie dein Alltag am OYM College aussieht und wie die Zeit zwischen dem Training und der Lehre bei der AMAG aufgeteilt ist?
Siro: Mein momentaner Alltag in meinem Praktikumsjahr beginnt jeweils um 6 Uhr morgens. Ich mache mich auf den Weg zur AMAG und arbeite dort täglich jeweils am Vormittag. Danach gehe ich ins OYM und esse mit meinen Mitspielern zu Mittag. Anschliessend haben wir meistens zwei Eistrainingseinheiten (45 Minuten Skilltraining + 75 Minuten Teamtraining). Für uns Absolventen im vierten Lehrjahr folgt noch zusätzlich ein Off-Ice Training. Um circa 18 bis 19 Uhr mache ich mich mit der ÖV auf den Heimweg und bin dann etwa um 20 Uhr zuhause. Am nächsten Tag fängt der Kreislauf dann von neuem an.
Seht ihr Parallelen zwischen dem Sport und der Arbeit, beziehungsweise wie kann euch der Sport dabei helfen gut bei der Arbeit zu sein?
Siro: Natürlich gibt es für mich Parallelen zwischen meinen beiden Ausbildungsplätzen. Die Teamarbeit ist an beiden Orten ausschlaggebend für das Endprodukt. Die tägliche Disziplin und Leistungsbereitschaft im Sport kommen mir dabei sicherlich auch in der Arbeitswelt zugute.
Mario: Ich denke, dass ich durch meine Lehre eine gewisse Disziplin aufgebaut habe, da ich grössenteilts selbständig arbeite und mich eigenständig organisiere. Diese Fähigkeit hilft mir dann auch im Sport.
Wie haben eure Mitarbeitenden auf euren sportlichen Erfolg reagiert?
Siro: Ich habe viele Glückwünsche erhalten und schon vor dem Final ist der Weg in die Playoffs mit grossem Interesse verfolgt worden. Das macht mich natürlich stolz und ich schätze diese Unterstützung sehr.
Mario: Sie haben mir gratuliert, aber wie ich schon erwähnt habe, wäre das Ganze ohne ihre Unterstützung gar nicht möglich gewesen. Diesen Erfolg verdanke ich also auch zu einem guten Stück der AMAG.
Einen Titel zu gewinnen, macht Lust auf mehr, oder? Was sind eure sportlichen Ziele für die Zukunft?
Siro: Für die kommende Saison ist es sicher das Ziel den Titel verteidigen zu können und als Leader dem Team zu helfen. Persönlich möchte ich mich kontinuierlich verbessern und so eine erfolgreiche letzte Saison in der Juniorenabteilung des EVZ zu verbringen. In Zukunft will ich den Sprung zu den Profis schaffen, um so meine Leidenschaft zum Beruf machen zu können. Da ist mein grosser Traum.
Mario: Beruflich will ich so weitermachen wie bisher, also mein drittes Lehrjahr bei der mobilog AG erfolgreich abschliessen. Und im Eishockey bin ich jetzt auf U20 Stufe und meine Ziele sind es mich selbst weiterzuentwickeln, ein besserer Eishockeyspieler zu werden und natürlich noch mehr Titel zu gewinnen.
Wir würdet ihr euch selbst in einem Satz beschreiben?
Siro: Ich bin sehr aufgestellt, zuverlässig, fokussiert auf meine Ziele und immer offen für Neues. Zudem sind mir meine Familie und Mitmenschen und die Wertschätzung für meine Leistungen sehr wichtig.
Mario: Ich bin sehr ehrgeizig und ein Teamplayer.
Nun die wichtigste Frage zum Schluss: wer ist euer Lieblings-Eishockeyspieler of all times?
Siro: Mein Lieblingsspieler ist Pavel Datsyuk, der für die Detroit Red Wings spielte.
Mario: Mein Idol ist Roman Josi.