Mein Name ist Anna Fuchs und ich arbeite bei der AMAG als SEM & Social Media Manager. Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, die Websites und Social-Media-Kanäle der AMAG Betriebe zu betreuen. Doch wie sieht der Alltag in einer Garage eigentlich aus?
Das wollte ich unbedingt selbst erleben und bin deshalb für einen Tag in meine Heimat Ostschweiz zurück und habe die AMAG Heerbrugg besucht. Dort durfte ich einen Tag lang den Automobil-Mechatroniker Stefan Giurgola begleiten.
8.00 Uhr: Der Tag beginnt
Motiviert komme ich in Heerbrugg an. Auch etwas Nostalgie verspüre ich, denn in meiner Jugend ging ich eine Zeit lang in Heerbrugg zur Schule. Ganz genau schaue ich mich um und sehe, was sich in den letzten zehn Jahren verändert hat. Damals führte mich mein Schulweg täglich an der AMAG Heerbrugg vorbei. Dass ich Jahre später den Betrieb im Rheintal beruflich besuche, hätte ich damals nicht gedacht.
Ich betrete die AMAG Heerbrugg und werde von Enrique Rubio, Betriebsleiter, begrüsst. Er führt mich in die
Werkstatt. Dort lerne ich Hanspeter, Werkstattleiter, und Stefan kennen. Letzterer wird mir heute seinen Alltag als Automobil-Mechatroniker zeigen. Ich ziehe mir eine Latzhose über und bin gespannt, was ich heute erleben werde.
Stefan zeigt mir als Erstes eine Wand mit Fächern für alle Werkstatt-Mitarbeitenden. Dort verteilt der Werkstattleiter jeden Tag die Aufgaben, indem er Auftragsmappen in die Fächer legt. Mit jedem Auftrag erhalten die Mitarbeitenden alle wichtigen Informationen zum jeweiligen Fahrzeug.
8.30 Uhr: Motorchecklampe und Fehlerbehebung
Das erste Auto, das auf Stefans Aufgabenliste steht, ist ein Audi A3, bei dem die Motorchecklampe leuchtet. Da er sich das Fahrzeug bereits gestern kurz angesehen hat, steht es schon mit geöffneter Motorhaube bereit.
Um zu erkennen, wo das Problem genau liegt, schliesst er das Diagnosegerät ans Auto an. Dieses zeigt uns, dass die Motorchecklampe aufleuchtet, weil das Gemisch im Motor zu fett ist. Das kann mehrere Ursachen haben. Wir gehen gemeinsam die möglichen Punkte durch
und kommen darauf, dass es sich um ein Problem mit der Lambdasonde handeln muss. Stefan hatte das bereits am Vortag vermutet und das Ersatzteil schon bestellt.
Wir wechseln die Lambdasonde aus und machen anschliessend eine Testfahrt. Zurück in der Werkstatt schliesst Stefan erneut das Diagnosegerät ans Auto und – siehe da – der Fehler scheint behoben. Im Laufe des Tages wird nochmals eine Testfahrt gemacht und das Diagnosegerät angeschlossen, um sicherzugehen, dass das Problem auch wirklich gelöst ist.
Genau solche Momente gefallen Stefan an seiner Arbeit am meisten: das Erfolgserlebnis, nachdem ein Auto repariert wurde. Das beste Gefühl sei es, wenn man nach einer komplizierten Reparatur am Motor, die den ganzen Tag andauert, den Zündschlüssel dreht und das Fahrzeug wieder einwandfrei läuft.
10.00 Uhr: Auf zu Auto Nummer 2
Nach getaner Arbeit wartet bereits das nächste Fahrzeug auf uns. Diesmal geht es an einen Audi S6, der für Servicearbeiten in die Garage gebracht wurde. Stefan erhielt die Information, dass ausserdem ein Update am Motorsteuergerät gemacht werden muss. Auch bei diesem Fahrzeug hat er bereits am Vortag begonnen und die benötigten Ersatzteile bestellt. Ich gehe ins Ersatzteillager und hole die Bestellung ab.
Wir montieren die Teile und ich lerne, dass das manchmal gar nicht so einfach ist, da im Motorraum alles eng verbaut ist. Nachdem wir die Teile einsetzen, reinigen wir das Auto, machen eine Testfahrt und
fahren durch die Waschstrasse.
12.00 Uhr: Die wohlverdiente Pause
Zurück in der Garage beginnt auch schon bald die Mittagspause. Diese dauert von 12.00 Uhr bis 13.30 Uhr und lässt die Mitarbeitenden Energie für die zweite Hälfte des Arbeitstages tanken. In dieser Zeit gehen die Mitarbeitenden nach Hause, auswärts essen oder sie verbringen den Mittag im Pausenraum.
13.30 Uhr: Service und Testfahrten
Am Nachmittag geht es fleissig weiter. Das dritte Auto für heute ist ein VW Golf Alltrack, der für einen Service in die Werkstatt gebracht wurde. In der Auftragsmappe für dieses Auto hat der Serviceberater eine Liste mit allen zu kontrollierenden Punkten beigelegt. Stefan stellt das Fahrzeug auf die Hebebühne und lässt es hochfahren. Wir entfernen die Abdeckung an der Unterseite und lösen die Ölablassschraube an der Ölwanne. Während das Öl ausläuft, kontrollieren wir die Bremsbeläge, Reifen und den Reifendruck. Dabei pumpe ich die Pneus auf, damit sich der Druck wieder bei 2,8 bar befindet.
Wir wechseln den Ölfilter, schrauben die Abdeckung wieder an und führen die restlichen Servicearbeiten durch. Danach reinigen wir die Scheiben von innen, dann die Teppiche mit dem Staubsauger, machen eine Testfahrt und fahren erneut in die Waschstrasse. Das Auto ist bereit für die Abholung.
Die Testfahrten geben mir die Möglichkeit, Stefan etwas besser kennenzulernen. Er erzählt mir, dass er bereits seit über 20 Jahren bei der AMAG Heerbrugg arbeitet. Schon seine Lehre hat er im Betrieb
absolviert. Ihm war in der Schulzeit schnell klar, dass er einen handwerklichen Beruf lernen wollte. Auf den Beruf des Automobil-Mechatronikers – früher Automechaniker – stiess er dabei eher zufällig: Sein Lehrer gab ihm den Ratschlag, eine Schnupperlehre bei der AMAG Heerbrugg, die damals noch H. Eggenberger AG hiess, zu machen. Diese gefiel ihm schlussendlich so gut, dass er sich kurzerhand für diese Ausbildung entschied. Eine Entscheidung, die er auf keinen Fall bereut. Mit den Jahren absolvierte er auch einige Weiterbildungskurse, wie z.B. als VW und VW Nutzfahrzeuge Techniker. Er schätzt es sehr, dass er vom Betrieb immer unterstützt und motiviert wurde. In der AMAG Heerbrugg arbeiten zurzeit rund 51 Mitarbeitende, davon sind zehn Lernende. Der Zusammenhalt im Team ist für Stefan wichtig: «Wir sind wie eine kleine Familie.»
17.00 Uhr: Letzte Aufgaben des Tages
Der Tag ist fast zu Ende und Stefan hat all seine Pendenzen erledigt. Das gibt ihm Zeit, seinen Kollegen bei ihren Aufgaben zu helfen sowie seine Arbeit im Computer nachzutragen, und mir, letzte Einblicke zu bekommen.
Um 17.30 Uhr verlasse ich die AMAG Heerbrugg und lasse all die neuen Eindrücke einwirken. Ich habe einen Alltag erlebt, der sich komplett von meiner täglichen Arbeit unterscheidet. Das war nicht nur spannend, sondern auch sehr lehrreich. Ich danke Stefan und seinem Team, dass ich sie begleiten und von ihnen lernen durfte, und Enrique für die Möglichkeit, den Tag in der AMAG Heerbrugg zu verbringen.
Susanne
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Eine gute Geschichte!