«Die Freude am Menschen ist für diesen Beruf das Allerwichtigste» betont Jennifer Sara Brügger, Human Resources Leiterin der AMAG First AG. Seit anfangs 2011 arbeitet sie bei der AMAG in der HR-Abteilung und hätte zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn nie gedacht, dass sie mal in diesem Bereich tätig sein würde.
Nach ihrer KV-Lehre bei der Sozialversicherungsanstalt (kurz SVA), wagte sich Jennifer Sara Brügger nämlich aufs Glatteis, beziehungsweise in den Schnee und arbeitete für drei Monate in der Lenzerheide an einer Schneebar. «Es tat gut, sprichwörtlich mal den Kopf durchzulüften. Dies half mir auch, mich mit meinen beruflichen Zielen und Wünschen auseinanderzusetzen» fügt sie an.
Nach ihrer Rückkehr begann sie dann bei einem Informatikdienstleister, welcher IT-Fachkräfte rekrutierte. «So begann meine eigentliche HR-Karriere», meint Jennifer Sara Brügger schmunzelnd. Da ihr die Aufgaben des Personalwesens gefielen, absolvierte sie parallel dazu die Weiterbildung zur HR-Fachfrau.
Von der Theorie in die Praxis
«Nach Abschluss der Weiterbildung wollte ich mein neu angeeignetes Wissen natürlich sofort in der Praxis anwenden. Und so landete ich Mitte 2009 in der Automobilbranche», erzählt Jennifer Sara Brügger und fügt an: «Meine damalige Chefin war toll. Sie hat mir so vieles beigebracht, vor allem im operativen HR. So durfte ich Praktikanten rekrutieren und diese in ihrem Berufsalltag begleiten. Auch das Führen von kritischen Gesprächen oder das Aussprechen von Kündigungen habe ich während dieser Zeit gelernt.»
Eineinhalb Jahre später zog es Jennifer zur AMAG. Begonnen hat sie als Personalverantwortliche von fünf AMAG Retailbetrieben und den drei Porsche Zentren in Winterthur, Riesbach und Schlieren.
Seit der Reorganisation anfangs 2018 ist Jennifer nun als Human Resources Leiterin für die gesamte AMAG First AG zuständig. Zu dieser gehören die fünf Porsche Zentren an sechs Standorten der AMAG, die gemeinsam über 220 Personen beschäftigen. «Es wird einem also nie langweilig», meint Jennifer Sara Brügger.
Human Resources Verantwortliche als Schiedsrichter und immer auf der Suche nach der richtigen Person
Als HR-Verantwortliche muss man neutral sein. «Unsere Aufgabe kann man mit der eines Schiedsrichters vergleichen», erklärt Jennifer Sara Brügger. Man benötigt Ausgeglichenheit, eine gewisse Offenheit und Herzlichkeit, aber man muss gleichzeitig auch als Respektsperson wahrgenommen werden. Die Mitarbeitenden müssen wissen, dass sie sich jederzeit mit allen Anliegen ans HR wenden können. Gleichzeitig muss man auch neugierig sein und sein Gegenüber kennenlernen wollen.
Dass jedes Vorstellungsgespräch anders ist, bestätigt Jennifer Sara Brügger: «Es gibt natürlich eine Grundstruktur – Firmenpräsentation, Einbettung der Abteilung, Erklärung der Betriebsorganisation und Vorstellung der ausgeschriebenen Stelle – aber alles andere hängt vom zukünftigen Vorgesetzten ab. So gibt es Vorgesetzte, welche sehr direkt sind und andere, die ihre Fragen eher durch die Blume stellen.» Die Hauptaufgaben der HR-Verantwortlichen in diesem Bewerbungsprozess liegen unter anderem darin, den Vorstellungsgesprächen eine Struktur zu geben und die benötigten Informationen aus den Bewerberinnen und Bewerber «herauszukitzeln». «Denn unser Ziel ist es immer, die richtige Person für die jeweilige Stelle finden», betont sie.
So unterschiedlich die Gespräche auch ausfallen, oberstes Ziel soll sein, dass sich die Kandidatinnen und Kandidaten wohlfühlen. «Ich bin nämlich davon überzeugt, dass man nur sich selber ist, wenn man sich wohlfühlt», meint Jennifer und fügt an: «dennoch sieht man erst im Alltag, ob sich der Eindruck auch bewahrheitet.»
Der Beruf der HR-Leiterin birgt auch einige Herausforderungen. Nebst dem Aussprechen von Kündigungen, die nie leicht sind, herrscht in der Automobilbranche aktuell ein grosser Mangel an technischen Fachkräften vor. «Vor allem in den Bereichen Automechaniker, Spengler und Lackierer sind wir immer auf der Suche nach guten Leuten», erklärt Jennifer. Zudem haben manche Personen auch Hemmungen sich bei Porsche zu bewerben. «Obwohl dies total unbegründet ist. Denn eines haben aber alle Mitarbeitenden bei der AMAG First AG gemeinsam – die Leidenschaft für Porsche», erzählt Jennifer.
Insidertipps für eine gute Bewerbung
Damit man auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen bekommt, hat Jennifer Sara Brügger folgende Tipps parat: «Die Bewerbungsunterlagen müssen übersichtlich und komplett sein. Fehlende Zeugnisse oder Diplome machen keinen guten Eindruck. Und obwohl beim Motivationsschreiben die Meinungen auseinandergehen, ist dieses für mich immer noch von Bedeutung. Dieses sollte maximal eine Seite lang sein und keine Standardsätze enthalten. Die Bewerber sollen im Schreiben erklären, weshalb sie sich mit dem Unternehmen identifizieren können.»