Das AMAG Innovation & Venture LAB hat seinen Sitz im Westhive in Zürich. Das Westhive ist ein Coworking Space-Standort mitten im pulsierenden Quartier Zürich-West. Mit dem LAB verfolgt die AMAG eine klare Strategie hin zur nachhaltigen individuellen Mobilität. Das primäre Ziel ist dem Kunden einfach und vernetzte Mobilitätslösungen anzubieten. Mit rund 20 Spezialisten werden im AMAG Innovation & Venture LAB neue, eigenständige Geschäftsmodelle entwickelt und pilotiert und in zukunftsträchtige Startups investiert. Dort ist auch Hendrik mit seiner Funktion als UX Manager und Designer tätig.
Begriffsdefinition User Experience
Unter dem Begriff User Experience (Abkürzung UX) verstehen viele Leute das einfache «Verschönern einer Webseite». Der Begriff User Experience umschreibt jedoch alle Aspekte der Eindrücke eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Produkt. Er umfasst jegliche Art der Produktinteraktion, unter anderem auch die nicht-digitale, physische Nutzung. Im Idealfall beginnt der UX Prozess bereits in der Konzeptionsphase eines Projekts. Das heisst, mit der Idee für ein neues Produkt beginnt auch der UX Prozess. In einem ersten Schritt wird eine Bedarfsanalyse gemacht und so bestimmt, ob ein Nutzerbedürfnis überhaupt existiert. Diese Ergebnisse können auf verschiedene Arten erhoben werden. Beispielsweise mithilfe von Nutzerbefragungen, einer Zusammenarbeit mit Marktforschungsinstituten oder auch in Form von klassischen Interviews von potenziellen Zielgruppen. Es wird viel im Voraus gearbeitet, bis es dann zur allfälligen Umsetzung eines Projekts kommen kann. Aber schauen wir es uns an einem Beispiel eines Projekts von Hendrik an.
Was macht ein UX Manager & Designer genau?
Als UX Manager ist Hendrik jeweils von Beginn an beim jeweiligen Projekt involviert. Als Beispiel nennt Hendrik Clyde. Nachdem die vorgängige, sehr umfassende Bedarfsanalyse gemacht wurde und das Projekt die Umsetzungsbewilligung erhalten hat, folgt die Umsetzung. Auch im anschliessenden Prozess der Markenbildung und -entwicklung war Hendrik stark involviert. Es folgt die Phase des Produktbaus, die Kerndisziplin von Hendrik. Diese Phase beginnt mit einem Prototyp. Anhand dieses Prototyps wird die Nutzerfreundlichkeit getestet; die Grundfunktionalitäten werden einer Prüfung unterstellt, der Look and Feel angeschaut, die Mobile-Version geprüft und vieles mehr. Nach mehrfachen Tests durch Nutzer und wenn das Produkt die gewünschte Perfektion erreicht hat, kommt der Detailausbau. Das definitive Design, das heisst Farben, Schriftarten und Layouts werden hier definiert. Anschliessend folgt das Go-Live und das Produkt wird auf dem Markt offiziell lanciert. In der Phase nach dem Go-Live hat Hendrik das Projekt weiterhin begleitet und die Marketing-Massnahmen definiert und evaluiert. Hendrik sieht sich in der Pflicht, das jeweilige Projekt bis zum Schluss zu begleiten und so eine Qualitätskontrolle mit einem guten Gefühl abzuschliessen.
Nicht nur selbständige Projekte und Startups, wie beispielsweise Clyde, werden aus UX Perspektive begleitet. Auch AMAG interne Anfragen gelangen zu Hendrik und werden dann in der gleichen Vorgehensweise umgesetzt. Um ein einfaches Beispiel für ein UX Projekt innerhalb der AMAG aufzuzeigen, erwähnt Hendrix einen Markennewsletter. Der Newsletter hat nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erreicht und hat Verbesserungspotenzial aufgewiesen. Dafür hat Hendrik eine Evaluation des Status quo gemacht und aufgrund dessen konkrete Verbesserungsvorschläge präsentiert. Nach der Umsetzung und dem Einsatz der UX Elemente wurde der Newsletter nachweislich besser wahrgenommen und gelesen.
Die Freude auf den Aha-Moment
Da für viele die UX Disziplin nicht greifbar ist oder sie nicht als primäre Lösungsoption gesehen wird, bedarf es vorab meistens an Aufklärungsarbeit. Oftmals wird festgestellt, dass ein System oder Produkt sich in der Nutzung nicht gut anfühlt, aber der Grund dafür ist nicht offensichtlich. Wenn man dort den UX Ansatz einbringt, erklärt und begründet und der Kunde den Nutzen dieses Ansatzes sieht, macht das viel Freude. Auf der Suche nach einer optimalen Lösung kann Hendrik mit seiner langjährigen Erfahrung, Expertise und seiner Kreativität punkten. Knifflige Aufgaben sind für ihn eine willkommene Herausforderung im beruflichen Alltag.
Entwicklung und Hintergrund der Wissenschaft
Hendrik hat um die Jahrtausendwende das Studium für Mediengestaltung für Digital- und Printmedien absolviert. Bis zum Aufkommen der UX Disziplin um das Jahr 2005 war Hendrik ein Allrounder und hat sich viele Prozesse, die heute unter UX laufen, selbst angeeignet. Damals sah Hendrik sich eher als Künstler und nicht als Wissenschaftler. Heute spielen viele wissenschaftliche Aspekte eine Rolle. UX hat sich zu einem multidisziplinären Feld entwickelt wobei Design, Psychologie, Forschung und Technik im Zusammenspiel relevant sind. Trotzdem ist das Geschäftsfeld dynamisch und verändert sich laufend. Die Technik entwickelt sich ständig weiter und bietet neue Möglichkeiten, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Ebenso verändern sich die Nutzerbedürfnisse schnell. Demnach ist in diesem Berufsfeld hohe Anpassungs- und Adaptionsfähigkeit gefragt.
«UX ist die Disziplin der Zukunft»
«Wir befinden uns, streng gesagt, immer noch in den Kinderschuhen in diesem Berufsfeld. Gerade auch in der Schweiz ist hier viel Potenzial vorhanden. Der Bedarf ist da.» Allmählich entwickelt sich auch ein Verständnis für UX und es ist ersichtlich, dass UX in fast allen Bereichen eingesetzt werden kann. Hendrik freut sich darauf, diese Entwicklung mitzuerleben und auch aktiv mitzugestalten.