Vom Trainee zum Head of New Mobility bei Europcar, diese beeindruckende Karriere hat Valentin Glünz in nur wenigen Jahren hingelegt. Wir haben ihn gefragt, was ihn antreibt, was sein Schlüssel zum Erfolg ist und wie die Mobilität in zehn Jahren aussehen wird. 

Du bist seit Anfang Mai Head of New Mobility bei Europcar. Direkt zum Einstieg darum die Frage: Was hat sich durch deine Beförderung für dich persönlich verändert?

Ich habe natürlich viel mehr Verantwortung – für mein Team sowie unsere diversen Produkte, die wir in der Abteilung «New Mobility» betreuen. Zusätzlich hat sich die Anzahl der Entscheidungen, die man pro Tag trifft, deutlich erhöht. An diesem Umstand wächst man und bekommt mit der Zeit auch deutlich mehr Routine.

Angefangen bei der AMAG hast du als Trainee im Oktober 2020. Das war aber nicht dein erster Job. Erzähl uns doch von deinen bisherigen Karrierestationen bis zu deiner Anstellung bei der AMAG.

Während meines BWL-Studiums in Deutschland konnte ich bereits das erste Praktikum in der Automobilbranche machen und Praxiserfahrung beim Automobilzulieferer ZF erst in Deutschland und anschliessend in England sammeln. Vor- und während des Masterstudiums konnte ich noch für Bentley Motors im Luxussegment arbeiten und war begeistert von der Liebe zum Detail im Luxusautomobilbau. In diesem Kontext bin ich auch das erste Mal mit der AMAG in Berührung gekommen durch das Bentley Zentrum Zug. Im Rahmen meines Master-Studiums absolvierte ich ein weiteres Praktikum im Ausland, welches mich nach Singapur zu Porsche Asia Pacific in den Bereich Sales Operations & Smart Mobility führte. Rückblickend waren alle Stationen enorm wichtig sowie lehrreich und bilden den Grundstein für alles, was in Zukunft kommt.

Das Thema Mobilität hat also schon immer eine grosse Rolle gespielt in deinem Leben. Woher kommt dieses Interesse?

Seit frühster Kindheit waren wir viel unterwegs, egal ob im Auto, Wohnmobil oder Velo – Mobilität war immer ein Thema. Ausserdem kann ich mich noch gut an diverse Auto-Sendung im TV wie z.B. Grip – das Motormagazin erinnern, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben.

Nach deinem Jahr als Trainee wurdest du Project Manager bei Europcar. Wie würdest du deine damalige Position beschreiben und wie bist du mit der zusätzlichen Verantwortung umgegangen.

Bei Europcar musste ich erstmal die sehr komplexe Mietwagenbranche kennenlernen, da ich davor nur die Kundenperspektive kannte und verstehen wollte, wie das Business funktioniert. Aufgrund meiner Position wurde ich in verschiedene Aktivitäten eingebunden, von der Entwicklung eines Auto-Abo Produkts über ein Digitalisierungs-Projekt bis hin zur E-Mobility war ich fast überall involviert. Die zusätzliche Verantwortung habe ich wie bisher mit viel Freude und Engagement angenommen und wurde von dem Team bei Europcar mit offenen Armen empfangen und bei allen Projekten tatkräftig unterstützt.

Circa 2.5 Jahre nach dem Ende deines Traineeprogramms bist du nun Head of New Mobility bei Europcar, ein grosser Erfolg! Was machst du also richtig bzw. was können andere von dir lernen?

Scheinbar so einiges (lacht). Am Ende ist es schwierig das selbst zu beurteilen. Ich denke, dass ich heutzutage und auch schon früher Möglichkeiten bekommen habe, weil ich fleissig, integer sowie authentisch bin und sehr gut mit Menschen umgehen kann. Meiner Meinung nach kommt es mehr darauf an, wer und wie man als Person ist, als dass man absoluter Experte ist. Natürlich benötigt es eine gewisse fachliche Kompetenz, die man jedoch lernen kann, was bei gewissen Softskills wie z.B. Empathie sicher etwas schwieriger ist.

Was ich gerne weitergeben würde, ist, dass man auch geduldig sein muss und seine Karriere als Marathon und nicht als Sprint betrachten sollte. Es gibt Momente, in denen einem dies schwerfallen wird, aber dann muss man die Zähne zusammenbeissen und durchziehen, anstatt aufzugeben. Ausserdem würde ich früh anfangen ein Netzwerk aufzubauen und die geknüpften Kontakte aktiv zu nutzen.

Die AMAG ist einer der grössten Ausbildungsbetriebe der Schweiz. Was sind deine drei Tipps für die jungen Leute, die ihre ersten Arbeitserfahrungen bei uns sammeln?

1) Einfach mal machen – nutzt die Ausbildung, Praktika oder Trainee-Programme, um herauszufinden, was euch Spass macht und worin ihr gut seid. Der erste Job ist selten derjenige, den man für immer machen wird, sondern er ist vielmehr ein wichtiger Baustein auf dem persönlichen Karriereweg.

2) Raus aus der Komfortzone – nehmt Herausforderungen an, die ausserhalb des gewohnten Umfelds sind und einem ein bisschen Angst machen. In diesen Situationen findet persönliches Wachstum statt und gibt einem Selbstvertrauen für weitere Aufgaben.

3) Seid ein Schwamm – saugt Informationen auf, lernt von euren Kollegen sowie Vorgesetzten und baut euch schon früh ein Netzwerk (z.B. über LinkedIn) auf. Menschen helfen anderen Menschen gerne, wenn man sich auch helfen lässt und offen für Neues ist.

Wie sieht momentan dein Alltag aus, was sind die Themen, an denen du arbeitest?

Ich würde fast sagen, dass es aktuell keinen Alltag bei mir gibt. Im Bereich «New Mobility» haben wir die Themen Carsharing, Auto-Abo sowie E-Mobilität gebündelt, welche alle noch in den Kinderschuhen stecken und viel Aufmerksamkeit benötigen. Wir arbeiten in unserer Abteilung fast wie ein Startup und ich bin sehr froh, dass ich mit meinem Team so dynamisch arbeiten kann. Insbesondere unser Carsharing «Europcar on Demand» (ehemals: «Ubeeqo») ist aktuell sehr ressourcenintensiv, macht jedoch enorm viel Spass, da wir viel bewegen können. Agilität ist in dem Stadium und dem Themengebiet enorm wichtig, weshalb Normalität und Alltag für mich und das gesamte New Mobility Team kaum Platz hat.

Als Head of New Mobility kann man dich das sicher fragen: Was denkst du, wie die Mobilität in der Schweiz in 10 Jahren aussehen wird, was werden vermutlich die grössten Veränderungen sein?

Das ist eine sehr gute Frage, welche mir erst vor ein paar Wochen auch im Rahmen eines Interviews für eine Bachelorarbeit gestellt wurde. Die Mobilität der Schweiz in 10 Jahren wird sicher weiterhin individuell sein, sprich der PKW wird weiterhin eine tragende Rolle spielen. Im urbanen Kontext wird sich jedoch das Thema «Sharing» weiter ausbreiten und an Bedeutung gewinnen. Wir sehen bereits diese Entwicklung bei der Areal Entwicklung, wo Parkraum reduziert, und vermehrt auf geteilte Mobilität gesetzt wird.

Wir als AMAG sind auf diese Entwicklung gut vorbereitet, da wir mit «Europcar on Demand» und «allride» zwei Produkte im Portfolio haben, die die verschiedensten Kundenbedürfnisse abdecken können. Ausserdem wird die Mobilität sicher nachhaltiger durch die fortschreitende Elektrifizierung. Aufgrund der wachsenden Reichweiten, des Ladenetzwerkausbaus sowie der technologischen Weiterentwicklung wird auch in ländlichen Gebieten die E-Mobilität an Bedeutung gewinnen. Sicher wird auch das Thema «Autonomes Fahren» immer relevanter werden, wobei hier erstmal die regulatorischen Grundlagen geschaffen werden müssen, und das geht langsamer als der technologische Fortschritt. Alles in Allem wird sich die Mobilität enorm weiterentwickeln und ich möchte meinen Teil im Rahmen meiner Funktion für Europcar und die AMAG dazu beitragen.

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