ŠKODA: 30 Jahre Teil der AMAG Familie – Vom Nobody zu Everybody’s Darling (Teil 1)
Walter Haefner, Gründer der heutigen AMAG, erkannte das grosse Potenzial von ŠKODA bereits in den frühen 90-iger Jahren. Und damit sollte er Recht behalten. Doch vorher musste ŠKODA die Schweizer Kundschaft mit Qualität und Design überzeugen.
Doch von vorne in der Kurzversion: 1895 haben der Buchhändler Václav Laurin und der Schlosser Václav Klement die Firma Laurin & Klement im heute tschechischen Mladá Boleslav gegründet. Noch im selben Jahr produzierten sie die ersten L&K Velos unter der Marke «Slavia». Kurz darauf kamen auch Motorräder und motorisierte Dreiräder hinzu. Dank der hohen Qualität wurden ihre Produkte im In- und Ausland schnell bekannt und sehr beliebt.
1905 folgte mit der «Voiturette A» das erste Automobil. Mit zwei Zylindern und 7 PS einfach zu handhaben und äusserst beliebt. 30 Jahre nach der Gründung fusionierte L&K mit dem damals grössten tschechischen Industriekonzern ŠKODA. Zu Beginn trugen die produzierten Fahrzeuge noch den Markennamen Laurin & Klement – ŠKODA. Später dann nur noch ŠKODA. Am 15. März 1939 marschierten deutsche Truppen in Tschechien (dazumal noch Tschechoslowakei) ein.
Ab diesem Zeitpunkt produzierte ŠKODA kaum mehr Fahrzeuge, sondern mehrheitlich Waffen und Kübelwagen für die deutschen Besatzer. Nach Kriegsende wurde ŠKODA dann verstaatlicht. Das Design und die Technik wurden von da an vom Prager Politbüro bestimmt und glänzte darum nicht durch Attraktivität und Innovation.
1991 wurde ŠKODA die vierte Marke der Volkswagen AG (seit 2000 ist ŠKODA zu 100%-ig im Besitz der Volkswagen AG). Ein Entwicklungsschritt, der sich für beide Parteien als wahrer Glücksgriff erwies.
Dies jetzt mal ganz grob zur ŠKODA Unternehmensgeschichte von 1895 bis 1991. Anschliessend kommt nämlich die Schweiz respektive die AMAG ins Spiel.
So lernten sich Laurin und Klement kennen
ŠKODA Modelle werden ab 1992 durch die AMAG in die Schweiz importiert
Ein Jahr später unterschrieb nämlich AMAG Gründer Walter Haefner am 3. Januar 1992 einen ŠKODA Importvertrag für die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein. Ein absehbarer Schritt, denn bisher importierte das Schweizer Unternehmen alle Marken des Volkswagen Konzerns.
Walter Haefner, Gründer der AMAG, erkannte schon früh das Potenzial von ŠKODA. Bildquelle: AMAG
Heute feiert ŠKODA sein 30-jähriges Jubiläum als Teil der AMAG Familie. Doch damit nicht genug. Die AMAG hat noch etwas Weiteres zu feiern. Nämlich 77 Jahre Firmenbestehen.
Doch zurück zur Geschichte. Ab dem 3. Januar 1992 importierte dann also eine kleine Schwester der AMAG, die Amoda (AMAG/ŠKODA = Amoda) diverse ŠKODA Modelle in die Schweiz. Zu dieser Zeit haftete aber am Namen ŠKODA noch der Ostblockmief und veraltete Technik. Keine guten Voraussetzungen für ein erfolgreicher Marktstart. Walter Haefner glaubte aber an die Marke und damit sollte er Recht behalten. Auch wenn zu Beginn noch etwas Geduld gefragt war.
FAVORIT und FORMAN reisen in die Schweiz, aber erst der FELICIA überzeugt
Die ersten ŠKODA Modelle, die die Amoda importierte, waren der FAVORIT und der FORMAN. Beide Modelle waren für ihr zurückhaltendes Exterieur (obwohl von Bertone gezeichnet) und veraltete Vergasertechnik bekannt und kamen beim Schweizer Publikum nicht sonderlich gut an. 1992 wurden darum lediglich 60 ŠKODA Fahrzeuge importiert.
Erst der ab 1993 erhältliche FELICIA überzeugte Herr und Frau Schweizer. Der Nachfolger des FAVORIT war zudem das erste Modell von ŠKODA, welches unter dem Dach des Volkswagen Konzerns weiterentwickelt wurde. In der Schweiz wurden am FELICIA die moderne Technik und das frische Design mit einem grosszügigen Platzangebot und einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis sehr geschätzt. Alles Attribute, auf die ŠKODA bis heute grossen Wert legt.
1995 wurde die Amoda aufgelöst und der ŠKODA Import in die AMAG integriert, was der Marke einen deutlichen Schub gab und sich bald auch in den Verkaufszahlen widerspiegelte.
Der OCTAVIA erobert die Herzen der Schweizer Kundschaft
Der ŠKODA OCTAVIA der 1. Generation wurde am 1996 dem Schweizer Publikum vorgestellt und überzeugte auf ganzer Linie. Bildquelle: ŠKODA AUTO
Ein Jahr darauf kam dann endlich der durchschlagende Erfolg. Die Lancierung des ŠKODA OCTAVIA überzeugte die Schweizer Kundschaft. Der OCTAVIA war das achte Modell nach dem Zweiten Weltkrieg, welches von ŠKODA auf den Markt gebracht wurde.
Zunächst als Limousine, anschliessend dann auch als Combi erhältlich, mauserte sich der OCTAVIA zum Liebling in der Schweiz. Als dann 1999 der OCTAVIA mit Dieselantrieb und 4×4 in die Schweiz kam, war es um die Schweizer geschehen.