«Distanz ist Wertschätzung». Das steht auf den Schildern an der Eingangstüre zum Audi Schauraum der AMAG Zug. Eine Person pro 10 Quadratmeter ist die Regelung. Es spielt dabei keine Rolle, ob dies Mitarbeitende oder Kunden sind. In diesem Schauraum bedeutet das maximal 50 Personen. Der Tagesverantwortliche, welcher unter anderem zuständig ist, dass die Vorgaben des BAG eingehalten werden, behält die Personenzahl genau im Blick und greift ein, wenn es nötig werden sollte. Allerdings war es auch vor Corona-Krise selten, dass sich so viele Personen gleichzeitig in einem Schauraum aufgehalten haben.
Sobald sich die Schiebetüren mit den Informationsschildern daran geöffnet haben, steht schon ein Deko-Fass bereit, auf welchem Desinfektionsmittel, Handschuhe und Gesichtsmasken für die Kunden bereit liegen. Dahinter wirkt der Schauraum grösser als sonst. Das liegt daran, dass nur noch etwa die Hälfte der Fahrzeuge ausgestellt sind. Dies ermöglicht, dass sich Kunden die Autos in Ruhe anschauen können und der zwei-Meter-Abstand dennoch eingehalten wird. Neu sind alle Fahrzeuge abgeschlossen. Möchten sich Kunden nun ein Auto genauer anschauen, schliesst ihnen das Verkaufspersonal das gewünschte Auto auf. Anschliessend wird es sauber desinfiziert und gleich wieder abgeschlossen.
Auch Verkaufsgespräche können wieder stattfinden. Auf dem Tisch des Verkäufers befindet sich nun eine Plexiglasscheibe, welche Kunden und Verkaufsperson trennt. Für solche Gespräche erlaubt sind derzeit nur drei Leute: Zwei Kunden und eine Verkaufsperson. Dass das Konzept durchdacht ist, zeigt sich im Detail: Für die Kunden stehen zwei Becher bereit für Kugelschreiber: Einer für neue, und einer für gebrauchte Kugelschreiber. Wenn die Kunden nach dem Gespräch den Kugelschreiber nicht behalten möchten, können sie ihn in den «Gebraucht»-Becher stellen.
Die Umstellung ist nicht einfach, das ist dem Audi Verkaufsleiter Stephan Villiger klar: «Wir müssen uns nun neue Prozesse angewöhnen, das beginnt beim Abstand über das regelmässige Desinfizieren bis hin zu den Probefahrten». Bei den Probefahrten müssen alle im Auto einen Mundschutz tragen. Zudem muss beachtet werden, dass nicht die standardmässige Umluft eingestellt ist, sondern die Air Condition. Andernfalls würde nur die Luft im Innern des Autos umgewälzt werden. Stephan Villiger ist jedoch zuversichtlich: «Kunden wie Mitarbeitende haben sich zu einem grossen Teil schon an die Situation gewöhnt mit dem Desinfizieren und Abstand halten beim Einkaufen. Wir müssen es uns immer noch präsent halten und uns gegenseitig nett daran erinnern, wenn nötig». Fahrzeugübergaben, bei denen zuvor persönlich das neue Auto übergeben und erklärt wurde, können derzeit nicht stattfinden. Die Kunden erhalten stattdessen einen «Erklär- und Uebergabe-Gutschein», den sie einlösen können, sobald es wieder möglich ist, das Auto im Detail persönlich zu erklären. Die Kunden können sich jedoch telefonisch oder per Mail melden, wenn etwas unklar sein sollte. Dies stosse glücklicherweise bisher auf Verständnis, meint Stephan Villiger.
Schwierig abzuschätzen ist, ob gleich mit der Öffnung die Kunden wieder in die Schauräume kommen. Vom Verkaufspersonal ist nun besonders viel Feingefühl gefordert im Umgang mit den Kunden. Sehr interessant ist zudem das aktuelle Leasingangebot mit 0.9% Zins auf Neuwagen, Occasionen und Nutzfahrzeuge.