«Vorsprung durch Technik»: Auch wenn Audi diesen Slogan bereits seit 1971 verwendet, hat er seine volle Wirkung effektiv erst mit dem Audi quattro 1980 erreicht. Der «quattro» war das Synonym auf vier Rädern. «Vorsprung durch Technik» entfaltete sich Anfang der 80er Jahre wirklich. Vor der Einführung des stromlinienförmigen Audi 100 (Generation C3) war es der Audi quattro, der die Branche durchschüttelte. Im März 1980 wurde der Audi quattro auf dem Genfer Auto-Salon der Öffentlichkeit präsentiert. Von der Fachpresse wurde das Fahrzeug weltweit unter Verwendung zahlreicher Superlative als Sensation gefeiert.
Prototyp des Audi quattro
Die Entwicklung des quattro war die Arbeit einer kleinen Gruppe von Ingenieuren in der Entwicklung bei Audi. Bei Winter-Testfahrten im Jahr 1977, bei denen neue Audi-Modelle erprobt werden sollten, stellte der Versuchsleiter Jörg Bensinger fest, dass das Begleitfahrzeug, mit dem er fuhr – ein allradangetriebener VW Iltis-Geländewagen mit 75 PS – unter den winterlichen Bedingungen das weitaus schnellste Fahrzeug war. Nach seiner Rückkehr berichtete er Ferdinand Piëch, damals Vorstand der Entwicklungsabteilung bei Audi, von seinen Erlebnissen. Er überzeugte ihn, mit einer kleinen Gruppe von Mitarbeitern ein Prototyp mit Fünfzylinder-Turbomotor und Allradantrieb auf Basis des Audi 80 herstellen zu lassen. 1978 war dieser Prototyp so weit entwickelt, dass er dem Vorstand von VW präsentiert werden konnte. Diese Präsentation fand während eines Tests in Österreich statt, bei dem Winterreifen und Schneeketten auf einer verschneiten, steilen Steigung an anderen Fahrzeugen getestet werden sollte. Der quattro-Prototyp meisterte die Steigung ohne Probleme – auf Sommerreifen. Im Sommer 1978 fand eine weitere Vorführung statt, bei der der quattro-Prototyp eine steile, stark gewässerte Wiese hinauffahren sollte. Von allen zur Verfügung stehenden Vergleichsfahrzeugen bewältigte nur der quattro-Prototyp die Aufgabe. Kurze Zeit später gab der VW-Konzernvorstand in Wolfsburg seine Zustimmung für den Bau.
Die Schweiz als quattro-Land
Der quattro war natürlich das Auto für die Schweiz und das Interesse entsprechend gross. Die Schweiz wurde schnell zum «quattro-Land». Eine weitere Begebenheit sollte dies noch festigen. 1984 führte die AMAG in Davos einen Anlass mit Rallye-Weltmeister Hannu Mikola und dem Audi quattro durch. Gleichzeitig sollte die Bündner Polizei eingeschneite Personen auf dem Flüela Pass holen. Mit dem damaligen Polizeifahrzeug war es nicht möglich, auf den Pass zu fahren. Mikola sprang ein und fuhr mit einem Polizisten im quattro problemlos hoch – auf Sommerreifen. Der Legende nach soll dieses Ereignis einen derartigen Eindruck hinterlassen haben, dass ab diesem Moment die Regelung für Ketten dahingehend gelockert wurde, als dass seither an Allradfahrzeugen selbst bei Kettenpflicht keine Ketten mehr montiert werden müssen.
Audi setzte die quattro-Technologie sehr schnell in allen Baureihen ein und schaffte hier einen Vorsprung durch Technik, der dazu führte, dass die Marke schnell zur Nummer 1 im Premiumsegment wurde. Die Konkurrenten folgten erst Jahre später – mit dem Aufkommen der SUV’s.
quattro damals und heute
«Vorsprung durch Technik» bewies Audi über die Jahre weg immer wieder mit technischen Meisterleistungen. So war Audi der erste Grossserienhersteller, der mit dem Audi A8 das erste Modell mit Aluminium-Karosserie auf den Markt brachte und die Gewichtsspirale umdrehte. Der A8 war mit Allradantrieb leichter als seine Konkurrenten mit Heckantrieb. Audi war der erste Hersteller, der die 24h von Le Mans mit einem TDI-Diesel-Rennwagen und später mit einem Hybrid-Rennwagen gewann. Und heute setzt Audi mit dem ersten vollelektrischen SUV «e-tron» quattro erneut technologische Massstäbe.
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