Die langjährige Partnerschaft mit dem Zürcher Kammerorchester verdeutlicht das kulturelle Engagement der AMAG. Das ZKO existiert schon so lang wie die AMAG selbst. Gegründet im Jahr 1945, kann es auf eine ebenso langjährige wie auch erfolgreiche Geschichte zurück blicken. Das Repertoire reicht von Barock über Klassik bis hin zu Musik der Gegenwart. Obwohl eigentlich im Bereich der klassischen Musik angesiedelt, ist das ZKO durchaus offen, neue Wege zu beschreiten und mit anderen Künstlern zusammen zu arbeiten.

Bisher durften im Rahmen der Partnerschaft mit dem ZKO ausgewählte Kunden der AMAG einem Konzert des ZKO lauschen. Die Händlerbetriebe wurden eingebunden und luden ihre Kunden zu diesen ausgewählten Anlässen ein. Dabei wurden verschiedene Regionen der Schweiz bedient. Nachdem vor etwa neun Monaten bei einem AMAG-internen Brainstorming der Gedanke aufkam, Klassik und Rock zu verbinden, war bald die Idee eines gemeinsamen Auftritts von Gotthard und dem ZKO geboren.

Gotthard blickt inzwischen auf eine mehr als zwanzigjährige Geschichte zurück. Gegründet 1990 in Lugano, sind die Gründungsmitglieder Leo Leoni (Gitarre), Marc Lynn (Bass) und Hena Habegger (Schlagzeug) noch heute mit an Bord. Vervollständigt wird Gotthard durch Freddy Scherer (Gitarre) und Nic Maeder (Gesang). In den letzten 25 Jahren konnte Gotthard auf eine bewegte Geschichte zurück blicken. Es wurden 19 Alben und 40 Singles veröffentlicht und der Zuschauer kam bei den zahlreichen Live-Auftritten der Band voll auf seine Kosten. Zahlreiche Auszeichnungen machen deutlich, warum es sich bei Gotthard um die in der Schweiz erfolgreichste Rockband handelt.

Bei den Verantwortlichen von Gotthard und ZKO stiess der Vorschlag eines gemeinsamen Konzerts sofort auf offenes Gehör. Rasch setzte man sich an einen Tisch, um mit der Planung zu beginnen. Mit der AMAG Tessin konnte schnell ein adäquater Partner gefunden werden. Nicht nur die geografische Nähe zu der in Lugano ansässigen Band, sondern auch das erst im September eröffnete Kunst- und Kulturzentrum Lugano Arte e Cultura LAC als Veranstaltungsort passten geradezu ideal für den geplanten Zweck. Eine enorm grosse Herausforderung lag in der Suche nach einem Termin für das Konzert, was aufgrund der prall gefüllten Terminkalender aller Beteiligten eine Herkulesaufgabe war.

Eine grosse und zugleich sehr spannende Aufgabe kam auf die Beteiligten zu. Sicher hatte man in der Vergangenheit schon das ein oder andere Mal davon gehört, dass Klassik auf Rock trifft, doch in der Umsetzung sah dies nochmals ganz anders aus. Nachdem ein gemeinsamer Termin fixiert werden konnte, folgte die Detailplanung der Umsetzung. Man einigte sich darauf, am Konzert insgesamt 16 Stücke plus einem Intro zu spielen. Von diesen Stücken sollte eines nur von Gotthard alleine übernommen werden, zwei ausschliesslich vom Kammerorchester und alle weiteren Songs sollten gemeinsam zum Besten gegeben werden. Selbst dem musikalischen Laien wird spätestens hier deutlich, dass Songs, die zuvor für eine Rockband komponiert worden sind, umfangreich modifiziert werden müssen, wenn diese zusätzlich zur bisherigen Besetzung mit einem Orchester umgesetzt werden sollen. Zum Glück konnte hier mit Michel Gsell ein Profi engagiert werden, der aufgrund seiner Ausbildung an der Musikhochschule Luzern und auch seiner Tätigkeit als Dirigent des Orchestro Arcolegno bestens dazu geeignet war, die ursprünglichen Rocksongs für ein Orchester umzuschreiben. Michel Gsell hatte mit etwa 100 Arbeitsstunden einen enormen Aufwand. Er bekam durch Gotthard verifizierte Youtube-Links von Livemitschnitten und musste hier die verschiedenen Stimmen herausfiltern, was teilweise aufgrund schlechter Qualität nicht einfach war. Er meisterte dies ohne technische Hilfsmittel. Bei anderen Songs konnte er sich an die Studioversion halten konnte, was die Arbeit vereinfachte.

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Die wichtigste Facette einer solchen Produktion ist, dass es bei der Probearbeit keine grossen Diskussionen geben darf. Das bedeutet, dass das Notenmaterial muss in einem tadellosen Zustand sein. Man darf keine Zeit verlieren während der Probearbeit, da diese normalerweise sehr knapp bemessen ist. Im Falle ZKO meets Gotthard hatten Orchester und Band nur einen gemeinsamen Probetag. Dieser verlief zum Glück reibungslos, was auch an der Professionalität aller Beteiligten festzumachen war. An dieser speziellen Kooperation waren insgesamt 26 Musiker des ZKO beteiligt. Unter ihnen war auch Michel Gsell, der für dieses Konzert Geige spielte, sowie eine zusätzliche Harfenistin. Mit Christof Brunner konnte man zudem einen erfahrenen Dirigenten für diesen Anlass gewinnen. Er steht ansonsten als musikalischer Leiter dem Accento Musicale Zürich sowie den Sinfonieorchster TifiCo vor. Gotthard verpflichtete für diesen Anlass mit der Sängerin Melody Tibbits eine weibliche Unterstützung.

Nic Maeder und Melody Tibbits (Foto: Toto Marti)

Nic Maeder und Melody Tibbits (Foto: Toto Marti)

Bereits die Probe zwei Tage vor dem eigentlichen Konzert vermittelte eine Gänsehautatmosphäre und machte Lust auf mehr. Beim Konzert in Lugano passte dann einfach alles. Die knapp 1‘000 von der AMAG Ticino geladenen Gäste durften die tollen Räumlichkeiten des LAC bewundern. Nach dem Empfang und einem Apéro durfte den Reden von Olivero Milano (Verantwortlicher AMAG Tessin) und Martin Haefner (Verwaltungsratspräsident AMAG) gelauscht werden, bevor es dann zum eigentlichen Höhepunkt des Abends, dem Konzert ging. Nach einer Weile hielt es kaum einen Zuschauer mehr auf seinem Sitz, es gab Standing Ovations für die Musiker und man konnte in durchweg glückliche Gesichter blicken. Das etwa zweistündige Konzert war ein Genuss für Augen und Ohren und nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für Band und Orchester ein wundervoller Abend, der in Erinnerung bleiben wird.

Gotthard und das begeisterte Publikum (Foto: Toto Marti)

Gotthard und das begeisterte Publikum (Foto: Toto Marti)

ZKO mit Dirigent Christof Brunner (Foto: Toto Marti)

ZKO mit Dirigent Christof Brunner (Foto: Toto Marti)

 

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