Walter Haefner übernahm am 3. Januar 1945 vom Konkursamt Riesbach die finanziell ramponierte AMAG Automobil- und Motoren AG und gründete die «Neue AMAG Automobil- und Motoren AG». Seine Vision: hochwertige Automobile in die Schweiz zu importieren. Im Blickfeld hatte er von Anfang an den robusten «Volkswagen».
Der Sitz der «Neuen AMAG» war zu Beginn am Utoquai in Zürich (Foto oben). Doch schon bald reichte der Platz für das wachsende Geschäft nicht mehr aus. 1947 kaufte Haefner deshalb in Schinznach-Bad im Aargau zusätzlich das Gelände einer ehemaligen Zementfabrik und richtete sich dort ein.
1945 von Walter Haefner gegründet, wurde die AMAG schnell zu einem Begriff in der Schweizer Automobilwirtschaft.
Als bald einmal grösstes Automobilunternehmen des Landes trug sie wesentlich zur zunehmenden Mobilität der Schweizer Bevölkerung bei. Am Wochenende nahmen junge Menschen mit ihrem VW Käfer begeistert an Autosternfahrten teil, und die Hochzeitsreise mit dem eigenen Auto nach Paris wurde zum Klassiker. Für die Wirtschaft war wichtig, dass die Arbeitnehmenden plötzlich viel weiter pendeln konnten. Als bedeutende Mobilitätsanbieterin war die AMAG so eines der Zahnräder der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in den boomenden 50er, 60er und 70er-Jahren.
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts verbindet uns eine enge Beziehung mit dem Volkswagen-Konzern, den wir bis heute in der Schweiz vertreten.
Die aktuellen Marken eines der bedeutendsten 4 Automobil-Konzerne der Welt sind das Herzstück unserer Dienstleistungen: VW seit 1948, Porsche seit 1951, Audi seit 1967, SEAT seit 1984, Škoda seit 1992 und Bentley seit 2013. Im Verlauf der Jahre importierte die AMAG zudem Autos der Marken Standard, Chrysler, Plymouth, Dodge, De Soto, Triumph, Studebaker und NSU sowie Motorroller der Marke AMI.
Früh erfasste die AMAG auch, dass das Leasinggeschäft ein wichtiges Standbein einer integriert tätigen Autoimporteurin, Autoverkäuferin und Mobilitätsdienstleisterin sein muss. Seit 1980 ist dieser Aufgabenbereich in der AMAG Leasing AG zusammengefasst. Sie verleast Einzelfahrzeuge und Fahrzeugflotten an Privat- und Firmenkunden und bietet darüber hinaus ein umfassendes Dienstleistungsspektrum – von der Tankkarte bis zum computergestützten Fleet Management.
Als AMAG Gründer Walter Haefner 1910 geboren wurde, waren in der Schweiz 2276 Personenwagen registriert – heute sind es rund 4,6 Millionen. Der allergrösste Teil dieses enormen Wachstums fiel auf die Zeit zwischen 1950 und 2000. Die AMAG hat diese Veränderung der Mobilität mitgeformt und ist mit ihr gross geworden. Seit einigen Jahren zeichnet sich nun eine weitere Veränderungswelle ab, die insbesondere von der technologischen Entwicklung im Bereich der Elektromobilität, der selbstfahrenden Fahrzeuge, neuer Mobilitätsangebote sowie von Umweltaspekten getrieben wird. Entsprechend hat die AMAG ihre Vision angepasst. Ihr Ziel ist nun, sich zum führenden Anbieter von nachhaltiger individueller Mobilität zu entwickeln.
Wer in solchen Zeiten der Veränderung mithalten will, muss über entsprechendes Know-how verfügen und agil sein. Mitte 2018 gründete die AMAG deshalb das Innovation & Venture LAB. Sein Ziel ist, Innovationen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln sowie Beteiligungen und Start-ups operativ zu führen.